Wie bildet sich ein Aktienkurs?

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Die Aktien öffentlicher Aktiengesellschaften werden an einem organisierten Marktplatz, einer sogenannten Börse gehandelt. Zur Preisstellung werden Angebot und Nachfrage anhand der vorliegenden Kauf- und Verkaufsaufträgen zusammengeführt. Wird beispielsweise die Preisbedingung einer neuen Kauforder durch eine bereits bestehende Verkaufsorder erfüllt, so wechselt eine entsprechende Stückzahl Aktien den Besitzer. Je nachdem, ob auch die Stückzahl der Verkaufsorder zur Bedienung der Kauforder ausreicht, gibt es für den Käufer entweder eine Voll- oder Teilausführung des angestrebten Ordervolumens.

Der sich durch die sich ständig wechselnde Orderlage ändernde Kurswert ist der letzte Preis, zu dem eine Aktie an der Börse gehandelt wurde. Früher wurden die Aktienkurse beim sogenannten Parkett- oder Präsenzhandel von Börsenmaklern durch gegenseitiges Zurufen oder abgestimmte Gestik ermittelt.

Der Bid Ask Spread

Der Bid Ask Spread oder die Geld Brief Spanne gibt die Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs an. Das Bid (der Geldkurs) ist der Preis den ein Käufer für ein Wertpapier zu zahlen bereit ist. Das Ask (der Briefkurs) ist der Preis zu dem ein Verkäufer bereit ist ein Wertpapier zu verkaufen. Als Spread bezeichnet man die dazwischen liegende Spanne. Je kleiner der Bid Ask Spread desto liquider wird das Wertpapier in der Regel gehandelt und desto bessere Kurse bekommt ein Anleger sowohl für Käufe als auch Verkäufe abgerechnet.

Börsenhandel heute: Orderausführung per elektronischem Handelssystem

Der Computerhandel hat in den vergangenen Jahren den Parketthandel mehr und mehr verdrängt. Mittlerweile findet Börsenhandel fast ausschliesslich elektronisch statt, das heisst Computerprogramme ermitteln blitzschnell, ob ein neuer Kauf- oder Verkaufsauftrag mit einer gegenläufigen Order ausgeführt werden kann. Ist das der Fall so ergibt sich ein Handelsumsatz und die Aktie wechselt in Sekundenbruchteilen den Besitzer. Der Vorteil eines elektronischen Börsenhandels ist die hohe Geschwindigkeit, mit der grosse Handelsvolumina abgewickelt werden können.

Das elektronische Handelssystem der Deutschen Börse AG für Aktien heisst Xetra. International ist beispielsweise die US-Technologiebörse Nasdaq eine reine Computerbörse. Börsenmakler, die heute Skontroführer genannt werden, greifen nur noch in Ausnahmefällen in die computergesteuerten Systeme ein, beispielsweise bei Auffälligkeiten oder seltenen Systemfehlern.

Das Orderbuch

Das Orderbuch gibt einen Überblick, über die Liquidität sowie die aktuelle Situation bei Angebot und Nachfrage (Bid und Ask) zu einem bestimmten Wertpapier. Im Orderbuch werden alle Aufträge für eine Aktie mit den jeweiligen Stückzahlen gebündelt angezeigt und nach Kauf- und Verkaufsaufträgen, sowie der Höhe der Limits sortiert. Das Orderbuch des elektronischen Handelssystems Xetra ist als offenes Orderbuch für alle Handelsteilnehmer einsehbar. Das Orderbuch kann Aufschluss darüber geben, ob es möglicherweise einen Überhang auf der Angebots- oder der Nachfrageseite gibt.

Beispiel: Xetra-Orderbuch Daimler-Aktie

Hier sehen Sie das Xetra-Orderbuch der Daimler Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt:

Geld (Bid) VolumenKursBrief (Ask) Volumen
53,771.337
53,761.174
53,751.883
53,742.281
53,732.851
53,722.872
53,712.902
53,703.004
53,691.922
53,6834
53,67
1.42353,66
2.46453,65
2.74853,64
2.29953,63
2.10553,62
1.36853,61
1.58453,60
1.50653,59
77153,58
4.80053,57
Summe Aktien im KaufVerhältnisSumme Aktien im Verkauf
21.0680,96220.260

Courtage: Makler- bzw- Börsengebühren

Für die Abwicklung und Vermittlung eines Börsengeschäfts stellt der Börsenmakler bzw. die Börse der Depotbank eine Gebühr in Rechnung, die sogenannte Courtage. Die Höhe ist einheitlich festgeschrieben und wird in Prozent des Kurswertes bei Aktien bzw. des Nennwertes bei festverzinslichen Wertpapieren angegeben. Die Courtage wird von der Bank bzw. dem Onlinebroker über den die Abwicklung erfolgt ist mitabgerechnet und wird entweder auf die Transaktionskosten aufgeschlagen oder ist bereits inklusive.