Pokemon Go beflügelt Nintendo Aktie

von Wendelin Probst
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Nintendo
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Wenn Sie in nächster Zeit durch die Strassen laufen, sollten Sie sich nicht wundern, wenn Ihnen vermehrt Menschen begegnen, die gebannt auf Ihr Smartphone schauen und den Eindruck erwecken, dass Sie auf der Suche nach etwas sind. Dies könnte mit dem Deutschland Start der App Pokémon Go für iOS und Android von Nintendo zusammenhängen. Dabei handelt es sich um eine App aus dem Bereich der Augmented Reality, die den Spieler wie bei einer modernen Schnitzeljagd an verschiedene Punkte in der Stadt führt, um die angesprochenen Pokémon, eine Art kleine Monster, zu fangen.

Die Pokémon Go App – Nintendo

Was ist Augmented Reality?

Der Begriff Augmented Reality kann in etwa mit „angereicherte Realität“ oder “erweiterte Realität” übersetzt werden. Im Fall des Spiels Pokémon Go werden die Pokémon live auf dem Kamerabild des Smartphones in die echte Umgebung eingeblendet. Damit hebt sich die App von Nintendo derzeit von fast allen anderen Apps ab und beschert dem Unternehmen weltweit einen riesigen Erfolg.

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Blick durch die Kamera des Smartphones wenn ein Pokémon in der Nähe ist

Google war der erste Partner

Dem Elektronikkonzern Nintendo ist mit Pokémon Go ein hervorragender Schachzug gelungen. Dies war aber auch notwendig, da dem Erfinder von Gameboy und WII in den letzten Jahren scheinbar die Ideen ausgegangen waren und der Umsatz des Unternehmens schrumpfte. Im hart umkämpften Spielmarkt braucht es allerdings  immer neue Ideen, denn ohne diese gehen Absatzzahlen über kurz oder lang zurück.

Die Grundlage für den derzeitigen Hype um Pokémon Go bildet das Spiel „Ingress“ von Niantic, an dessen Weiterentwicklung zunächst in Kooperation mit Google gearbeitet wurde. Allerdings trennten sich die Wege beider Unternehmen und der Gründer von Niantic, John Hanke, fand in Nintendo einen neuen starken Partner. Derzeit sieht alles danach aus, als könnte dies ein gutes Geschäft für beide Seiten sein.

Zwar ist die App erst einmal kostenlos, allerdings möchte Nintendo damit natürlich Geld verdienen und so stehen dem Spieler zahlreiche Möglichkeiten für In-App-Käufe zur Verfügung. Gezahlt wird dazu mit Spielgeld, das im Shop des Spiels für Echtgeld gekauft werden kann.

Der Erfolg der App Pokémon Go spiegelt sich an der Börse wieder

Nachdem der Aktienkurs von Nintendo in den vergangenen Monaten aus Sorge um die Zukunft des 125 Jahre alten Unternehmens immer tiefer gefallen war, erlebt die Aktie nach Veröffentlichung der App gerade eine Art Wiedergeburt.

Innerhalb der vergangenen Tage kletterte der Kurs der Aktie von Nintendo um mehr als 40 Prozent nach oben. Dabei war die App zu dieser Zeit nur in den USA, Australien und Neuseeland verfügbar. Dies lag vor allem an der Vielzahl an Spielern, die die Server schon kurz nach dem Start der App an Ihre Kapazitätsgrenzen brachten und daher den Start für die weltweite Markteinführung verzögerten.

Dennoch stieg die Aktie immer weiter und der Erfolg der App könnte zum Befreiungsschlag für das Unternehmen werden. Nachdem seit dem gestrigen Mittwoch die App auch in Europa verfügbar ist und es innerhalb eines Tages auf den ersten Platz der iOS Download-Charts schaffte, wird es spannend werden, die weitere Entwicklung der Nintendo Aktie zu verfolgen.

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Wie wichtig ist Pokémon Go für Nintendo?

Die Pokémon gibt es seit ungefähr 20 Jahren, erfreuen sich einer grossen Fangemeinde und bescherrten Nintendo schon in vergangen Jahren regelmässige Einnahmen. Allerdings wurden diese nur durch Spiele für die eigenen Konsolen generiert, da Nintendo für eine lange Zeit den Markt für Smartphone Apps ignorierte.

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Pokestop am Eingang zum LYNX Office

Der Konzern hatte zu sehr Angst davor, dass die Erlöse aus den eigenen Spieleverkäufen durch ein Angebot für Smartphone-Apps zurückgehen könnten.

Dies hatte auch einen guten Grund. Denn die meisten erfolgreichen Spiele auf Smartphones sind kostenlos und generieren Einnahmen nur über In-App-Käufe. Da das Geschäft mit In-App-Käufen allerdings nur bei wenigen Top-Spielen wirklich lukrativ ist und Nintendo es gewohnt ist, pro verkauften Spiel 40 bis 60 Euro zu verdienen, kann man diese Haltung durchaus nachvollziehen.

Mit der Einführung von Pokémon Go scheint Nintendo jetzt allerdings der grosse Wurf gelungen zu sein und durch die angebotenen In-App-Käufe könnte der Konzern Milliarden verdienen.

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Update – 20.07.2016

Die Nintendo-Aktie hat am Mittwochmorgen in Japan ihren ersten deutlichen Rücksetzer nach dem Kursfeuerwerk der vergangenen Wochen erlebt und verlor rund 13 Prozent an Wert. Analysten sehen derzeit darin allerdings nur eine Konsolidierung im Aktienkurs, nachdem sich dieser in kurzer Zeit verdoppelt hatte und zweifeln nicht am geschäftlichen Erfolg des Unternehmens Nintendo.

Die meisten Analysten glauben, dass sich die App Pokemon Go für Nintendo auch finanziell rechnen wird und gehen von mindestens 400 Millionen Euro an Einnahmen jährlich aus. Dies soll vor allem auch durch Erlöse von Unternehmen erreicht werden, die Kunden auf der Suche nach Pokemon in ihre Geschäfte locken könnten.

Zudem scheint es, dass Nintendo in McDonalds einen ersten grossen Partner gefunden hat, der sich im Sponsoring engagieren will. Es könnte daher für die Aktie durchaus noch weiteres Potential bestehen.

Offenlegung gemäss § 34b WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.


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