Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der bekannte Hersteller von Lithiumverbindungen gibt in Bezug auf die Aktie seit der letzten Woche wieder ordentlich Gas. Das Jahr 2024 war für die Branche bislang allerdings alles andere als vielversprechend und viele Papiere verloren ordentlich an Wert. Auch die Albemarle-Aktie konnte sich diesem Trend nicht entziehen und blickt nach wie vor auf einen Abschlag von rund 30% im aktuellen Kalenderjahr zurück.
Das Lebenszeichen kam aber nicht ohne Vorboten. Bereits im September gelang die Rückeroberung der 20- als auch der 50-Tage-Linie. Nun legten die Bullen noch einen drauf. Am Freitag zündeten diese den Turbo und Albemarle beendete den Handelstag mit einem Plus von über 8%.
Expertenmeinung: Die Ausgangslage für weitere Kursanstiege ist gar nicht mal so schlecht. Das Handelsvolumen zog ordentlich an und der Abwärtstrend wurde beendet. Aktuell befindet sich die Aktie wieder in einer neutralen Kaufphase.
Dennoch braucht es noch mehr, um mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Im langfristigen Chart konnte die 150-Tage-Linie seit Mitte des vorigen Jahres nicht mehr nachhaltig überwunden werden. Diese vermeintliche Hürde befindet sich bei 104.18 USD und könnte noch im Laufe der kommenden Tage einem wichtigen Test unterzogen werden.
Aussicht: BULLISCH
Vermögensaufbau an der Börse
Vermögensaufbau ist mehr als reines Sparen und stellt einen strategischen Prozess dar, bei dem es darum geht, das vorhandene Kapital aktiv zu vermehren. Dabei kommt es vor allem auf die Strategie an, die von Anleger zu Anleger sehr unterschiedlich sein kann. Mögliche Strategien für Ihren Vermögensaufbau finden Sie hier:
Der Kurs von Albemarle ist von 145 auf 50 kollabiert, dann auf über 300 USD gestiegen, nur um jetzt wieder auf 90 USD zu fallen. Einsteigen?
Börsenwahnsinn und wie schnell die Zeit vergeht
Albemarle ist der weltweit grösste Produzent von Lithium, stellt aber auch Flammschutzmittel, Katalysatoren und Chemikalien zur Oberflächenbehandlung her.
Schätzungen zufolge kontrolliert der Konzern mittlerweile rund ein Drittel des weltweiten Lithium-Geschäfts. Gleichzeitig ist man aber auch gut diversifiziert.
Beim Blick auf manche Aktien wird einem schlagartig klar, wie schnell die Zeit verfliegt und dass sich an der Börse nie etwas ändern wird. Die ersten beiden Analysen zu Albemarle habe ich 2019 geschrieben.
Damals war der Lithiumpreis rückläufig und der Kurs von Albemarle hatte sich von 145 auf 70 USD in etwa halbiert.
Die Einleitung zum ersten Artikel aus 2019 liest sich wie folgt: Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Sektoren gehen durch die Decke und stürzen dann ab. Es drohen herbe Verluste. Verhält man sich aber antizyklisch, kann man das zu seinem Vorteil nutzen. Der nächste Hype für den Lithium-Weltmarktführer Albemarle wird kommen.
Lektionen aus der Vergangenheit
Der nächste Hype kam und katapultierte den Kurs von Albemarle auf mehr als 300 USD.
Im Dezember 2021 veröffentlichte ich dann einen Artikel mit dem selbsterklärenden Titel: „Albemarle: Time to say Goodbye“. Zu diesem Zeitpunkt notierte die Aktie bei 245 USD.
Wer den Artikeln gefolgt ist, hat einen Gewinn von etwa 250% eingestrichen, obwohl weder das Tief noch das Hoch perfekt getroffen wurden.
Aber wer nach Perfektion strebt, ist an der Börse fehl am Platz. Bottom -Fisching etc. ist ein Spiel für Narren. An der Börse geht es darum, direktional und grundlegend richtigzuliegen – und das in einem möglichst grossen Teil der Fälle.
Ich erzähle Ihnen diese Geschichte nicht, weil ich mir selbst auf die Schulter klopfen möchte. Sondern, weil man aus der Geschichte etliche Lehren ziehen kann. Zum Beispiel, wie kurzsichtig an der Börse agiert wird und wie wenig die kurzfristige Kursentwicklung mit dem eigentlichen Wert eines Unternehmens zu tun hat.
Des Weiteren, welche Vorteile antizyklisches Handeln mit sich bringt und wie man die übertriebenen Kursschwankungen, vor allem in zyklischen Sektoren, für sich nutzen kann.
Ist Albemarle wieder interessant?
Nachdem Albemarle mehr als drei Viertel an Wert verloren hat, drängt sich unweigerlich die Frage auf, ob die Aktie nicht langsam wieder interessant sein könnte.
Gleich vorweg: Die Chancen, dass die Aktie ihr finales Tief erreicht hat, sind äusserst gering. Ein Nachfrageüberhang für Lithium wird frühestens wieder ab dem kommenden Jahr erwartet.
Die globale Nachfrage nach Lithium wird 2025 voraussichtlich auf 2,2 Millionen metrische Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) steigen. Es besteht die berechtigte Sorge, dass die Produktion damit nicht Schritthalten kann.
Sollten die derzeitigen Schätzungen für 2026 richtig sein, wird es spätestens dann so weit sein. Denn derzeit geht man davon aus, dass die globale Nachfrage nach Lithium 2,8 Millionen Tonnen erreichen wird.
Bewertung und Potenzial für den nächsten Aufschwung
Wir werden die Lage fortlaufend beobachten. Sobald sich der Trend bei Lithium umkehrt, wird das auch bei Albemarle geschehen und es wäre keine grosse Überraschung, wenn sich die Aktie dann wieder vervielfachen würde.
Da der Preis von Lithium und dementsprechend auch der Gewinn von Albemarle stark schwanken, liefert das KUV einen besseren Hinweis darauf, wo sich die Aktie bewertungstechnisch befindet.
Der Umsatz je Aktie dürfte in diesem Jahr bei 49,75 USD liegen. Albemarle kommt demnach auf ein KUVe von 1,86. In den letzten zehn Jahren lag das KUV durchschnittlich bei 3,1 und am absoluten Tiefpunkt bei 1,5. Das ist eine gute Basis, um mit der Aktie vom nächsten Aufschwung in der Branche zu profitieren.
Aus technischer Sicht ist die Aktie angeschlagen. Sollte die Aktie jetzt unter 91 USD fallen, könnte das einen Abverkauf in Richtung 83 oder 75 USD einleiten.
Gelingt hingegen eine Rückkehr über 98 USD, könnte das eine Erholung bis 107 oder 111 USD einleiten. Über 111 USD würde sich das Chartbild wieder deutlich aufhellen.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich sah die Erholung der Kurse von Lithium-Aktien, welche sich in den letzten Handelstagen gebildet hatte, recht gut aus. Doch im gestrigen Handel kam der Rückschlag. Nach Bekanntgabe einer Kapitalerhöhung in der Höhe von 1.75 Milliarden USD geriet der Kurs der Albemarle-Aktie ins Schleudern.
Der Konzern ist derzeit der weltweit grösste Produzent von Lithium und belastet durch den an der Börse aktuell eingeleiteten Abverkauf die gesamte Branche. Die jüngst eingeleitete Trendwende ist somit vorerst vom Tisch.
Expertenmeinung: Der Sektor der Lithium-Aktien hat es momentan nicht einfach. Die Preise für Lithium sind im vergangenen Jahr um fast 70% gefallen und die Aussichten für die kommenden Jahre wurden vom Branchenprimus gesenkt.
Anleger warfen nun das Handtuch und somit dürfte die Reise nach Süden wohl vorerst weitergehen. Während sich die Wall Street fast auf Allzeithochs sonnt, sieht es in dieser Branche nach wie vor eher düster aus.
Aussicht: BÄRISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Neben Solaraktien gehörten in den letzten Monaten vor allem auch Lithium-Titel zu den grossen Verlierern an der Wall Street. Von der einstigen Stärke ist nicht viel geblieben. Selbst die Aktie eines der weltweit grössten Lithiumproduzenten konnte sich dem Trend nicht entziehen.
Die Albemarle-Aktie zeigte sich zwar Ende des vorigen Jahres noch einmal von ihrer positiven Seite, doch das neue Jahr verlief bislang alles andere als zufriedenstellend. Der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase mit einer überaus wichtigen Support-Ebene bei rund 110 USD. Diese wurde im gestrigen Handel getestet. Die Bullen scheinen diese Marke vorerst verteidigen zu wollen.
Expertenmeinung: In den letzten beiden Monaten ist das Handelsvolumen in der Aktie deutlich gestiegen. Es scheint sich gerade um eine längerfristige Bodenbildung zu handeln, doch es fehlen noch die Impulse für einen klaren Trendwechsel nach oben.
Hierzu wäre zumindest die Rückeroberung der 50-Tage-Linie notwendig und in Folge die Bildung eines höheren Tiefs. Dies würde uns wesentlich mehr positive Informationen für eine mögliche Rallye liefern. Vorerst ist es noch um einen Deut zu früh für Euphorie. Die nächsten Quartalsergebnisse bei Albemarle werden für den 14. Februar erwartet.
Aussicht: NEUTRAL
Bei Albemarle ist es mal wieder zu einem Crash gekommen, der Schweinezyklus lässt grüssen. Ist die nächste Rallye nur eine Frage der Zeit?
Albemarle ist der weltweit grösste Produzent von Lithium, stellt aber auch Flammschutzmittel, Katalysatoren und Chemikalien zur Oberflächenbehandlung her.
Durch die Übernahme von Rockwood im Jahr 2015 ist Albemarle zum weltgrössten Produzenten von Lithium und Lithiumverbindungen aufgestiegen. Schätzungen zufolge kontrolliert der Konzern mittlerweile rund ein Drittel des weltweiten Lithium-Geschäfts. Gleichzeitig ist man aber auch gut diversifiziert.
History doesn’t repeat itself, but it often rhymes
Wer lange genug an der Börse ist, der stösst immer wieder auf ähnliche Situationen. Wer weiss, wie eine Geschichte in den letzten 8 von 10 Fällen ausgegangen ist, hat einen gigantischen Vorteil. Im Englischen sagt man: „History doesn’t repeat itself, but it often rhymes.”
An der Börse ändert sich meistens nur der Name. Bei Albemarle ist das, was gerade passiert aber schonmal passiert.
Wir schreiben das Jahr 2017 und der Hype um Lithium erreichte sein vorläufiges Hoch. Albemarle ging damals durch die Decke und die P/E schoss auf über 30. Für ein zyklisches Rohstoffunternehmen, das damals dabei war, ein Rekordergebnis einzufahren, war das deutlich zu hoch.
Es folgten unweigerlich einige schwächere Jahre und der Kurs brach von über 140 auf 50 USD ein, obwohl der Gewinn nur um ein Viertel sank. Dadurch brach die P/E von über 30 auf unter 10 ein.
Daraus können wir einige wichtige Lehren ziehen: Die Bewertung in zyklischen Branchen erreicht dann einen Höhepunkt, wenn es gerade gut läuft und einen Tiefpunkt, wenn es gerade schlecht läuft. Das hört sich logisch an, doch das Gegenteil wäre rational.
Die nächste Sau
Dadurch bewegen sich die Kurse von Aktien exorbitant stärker als die zugrundeliegenden Fundamentaldaten. Das gilt für alle Branchen, in zyklischen Sektoren sind die Kursbewegungen jedoch besonders ausgeprägt.
Wo waren wir noch gleich bei unserer Geschichte? Nachdem die Aktie 2017 ein Hoch bei über 140 USD erreicht hatte, stürze sie anschliessend ab.
„Jeden Tag wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Sektoren gehen durch die Decke und stürzen dann ab. Es drohen herbe Verluste. Verhält man sich aber antizyklisch, kann man das zu seinem Vorteil nutzen. Der nächste Hype für den Lithium-Weltmarktführer Albemarle wird kommen.“
Damals notierte die Aktie bei knapp über 80 USD, ein Jahr später hatte sich der Kurs verdoppelt und noch einige Monate später hatte er sich vervierfacht.
Wo im Schweinezyklus befinden wir uns?
Doch darum geht es nicht. Es geht darum, die entsprechenden Lehren daraus zu ziehen. Denn aktuell geschieht wieder dasselbe. Verkürzt lässt es sich wie folgt darstellen:
Schritt 1: Der Lithiumpreis steigt und somit auch die Gewinne von Albemarle. Die Aktie reagiert mit einer überproportionalen Rallye, wodurch die Bewertung steigt.
Schritt 2: Dann sinkt der Lithiumpreis und somit auch der Gewinn von Albemarle, was wiederum zu einem überproportionalen Abverkauf der Aktie führt. Und dann wieder zurück zu Schritt 1.
Wenn man das weiss, muss man nur noch dazu in der Lage sein, herauszufinden, an welchem Punkt des Zyklus’ wir uns gerade befinden. Im Fall von Albemarle sind wir heute an einem ähnlichen Punkt wie im März 2019:
„Der nächste Hype für den Lithium-Weltmarktführer Albemarle wird kommen.“
Und wir haben bereits heute eine grobe Ahnung davon, wie und warum es dazu kommen wird. Der Grund dafür ist der allseits bekannte Schweinezyklus.
Dadurch könnte es bereits ab 2025 wieder zu einem Nachfrageüberhang kommen. Dazu passen die derzeitigen Schätzungen für den Unternehmensgewinn von Albemarle.
Im Geschäftsjahr 2024 soll das Ergebnis um 44 % auf 12,25 USD je Aktie sinken, im Folgejahr jedoch wieder um 30 % auf etwa 16 USD je Aktie steigen.
Albemarle hat das finale Tief womöglich noch nicht erreicht, doch bereits heute ist das Chance-Risiko-Verhältnis gut. Sollten die Prognosen richtig sein, liegt die forward P/E (2024) bei 11,8. Um ein ähnliches Niveau wie beim letzten Crash zu erreichen, müsste die Aktie nochmal um knapp 20 % fallen, also in etwa auf 116 USD.
Jetzt wird es aber richtig spannend: Sollten die Prognosen richtig sein, ergibt sich auf Sicht von 20-24 Monaten ein Kursziel von 240 USD.
Aus technischer Sicht hat die Aktie mit dem Anstieg über 142 USD bereits erste positive Signale geliefert. Solange Albemarle nicht unter diese Unterstützung zurückfällt, sind erneute Kursgewinne in Richtung 155 USD denkbar. Darüber wäre der Weg bis 172 und 183 USD frei.
Fällt die Aktie jedoch per Wochenschluss unter 142 USD, müssen Kursverluste bis 130 und 107 – 112 USD eingeplant werden.