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Wenn eine Aktie bereits über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten notiert, bräuchte man gute Argumente, um die Aktie trotzdem zu halten, statt den Gewinn mitzunehmen. Die zu finden, fällt jedoch bei der Beiersdorf-Aktie nicht gerade leicht.
Am Freitag schloss die Aktie des Consumer-Unternehmens Beiersdorf auf einem Rekordhoch. Auf Schlusskursbasis ging das bereits den siebten Handelstag in Folge so. Doch was befeuert diesen Kursanstieg? Die Ergebnisse des ersten Quartals liegen längst, konkret seit dem 16. April, auf dem Tisch … und waren ordentlich, ohne wirklich zum Kauf motivieren zu können.
Ist es eine günstige Bewertung? Definitiv nicht. Auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie jetzt um 32. Das ist zwar im Vergleich zu früheren Jahren nur nahe am oberen Ende des für Beiersdorf normalen. Aber nur, weil die Aktie traditionell teuer ist, muss das nicht so bleiben. Denn für die derzeitige Erwartung eines im nächsten und übernächsten Jahr jeweils um die zehn Prozent weiter steigenden Gewinns ist ein KGV von 32 einfach zu hoch. Was wohl auch viele Analysten so sehen, denn deren durchschnittliches Kursziel von knapp 141 Euro ist bereits überboten.
Lockt womöglich eine hohe Dividendenrendite zum Kauf? Nein, denn davon abgesehen, dass die Dividende bereits im April bezahlt wurde, war sie mit einem Euro äusserst mickrig. Was, ebenso wie die im Vergleich zum Gewinnwachstum hohe Bewertung, bei Beiersdorf Tradition hat. Mit einer Dividendenrendite von 0,74 Prozent am Tag der Ausschüttung bewegt sich Beiersdorf am untersten Ende der Dividendenzahler im DAX. Nur sechs Unternehmen haben eine noch niedrigere Dividendenrendite oder zahlen derzeit gar nichts. Was also wäre ein guter Grund, diese Serie neuer Schlussrekorde in der Aktie nicht für Gewinnmitnahmen zu nutzen?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Beiersdorf Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Es gibt zweifellos viele Anleger, die Beiersdorf als eine Art Investment-Urgestein sehen, als eine Aktie, die man eben immer hat, alleine wegen einer inneren Verbundenheit mit den Traditionsmarken des Unternehmens wie Labello, Nivea oder Hansaplast. Aber das dürfte andere Anleger, die hier dabei sind, nicht davon abhalten, angesichts der Rekordfahrt der letzten Handelstage an den Ausstieg zu denken, zumal:
Es würden nur noch etwa drei Euro bis zum oberen Ende des schon seit über zwei Jahren den Kursanstieg führenden Aufwärtstrendkanals fehlen … und das bei einer sattsam heiss gelaufenen Markttechnik. Die Luft wird also dünn, daher wäre der Gedanke, hier zumindest bei einem Teil einer bestehenden Position den Gewinn einzufahren, absolut zu vertreten. Alternativ könnte man einen Teil der Position mit einem Stoppkurs knapp unter der nächsten Supportlinie, dem vorherigen Rekordhoch vom Februar bei 143,90 Euro, versehen. Aber ein Blick auf diesen Chart macht klar:
Eine Zone, in der man über den Einstieg nachdenken könnte, wäre die massive Supportzone im Bereich zwischen 127 und 130 Euro. Hier, in luftiger, überkaufter Höhe aber sollte man wenn, dann über den Ausstieg nachdenken.
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