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Ein Kurssprung von 26,34 Prozent, das muss doch den Weg der Delivery Hero-Aktie nach oben freigeben, die Bären überrannt haben … könnte man meinen. Aber der Blick auf den Chart zeigt: Noch ist diese Messe nicht gelesen! Aber was war da überhaupt los?
Delivery Hero meldete am frühen Dienstagmorgen, dass Uber sich entschieden habe, das Taiwan-Geschäft des zu Delivery Hero gehörenden Unternehmens foodpanda zu übernehmen, und zwar für 950 Millionen US-Dollar in bar und für eine 300 Millionen ausmachende Beteiligung an Delivery Hero. Letztere werde über eine die bisherigen Anteilseigner ausschliessende Kapitalerhöhung vollzogen, d.h. es werden neue Aktien für Uber ausgegeben, zum Preis von 33 Euro.
Der Versuch, das Südostasien-Geschäft von foodpanda zu verkaufen, läuft ja schon längere Zeit, Anfang des Jahres waren bis dahin laufende Verhandlungen gescheitert. Jetzt ist Uber zur Stelle und übernimmt zumindest den Bereich Taiwan. Erst einmal bringt das Geld, zum anderen einen Teilerfolg in Sachen foodpanda-Verkauf. Erfreulich.
Und man darf vermuten, dass der Gedanke, dass hier endlich etwas vorangeht in Verbindung mit dem Eindruck, dass Uber seine Beteiligung an Delivery Hero mit 33 Euro weit mehr wert ist als das, was die Aktie am Vorabend gekostet hatte (25,34 Euro) diejenigen, die gleich zum Handelsstart in eine immense Aufwärts-Kurslücke einstiegen, motiviert hat. Die Frage ist, ob man damit eine gute Entscheidung getroffen hat.
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Expertenmeinung: Man wird es abwarten müssen, denn in wie weit dieser Deal Delivery Hero näher an einen Nettogewinn pro Aktie bringt, ist absolut nicht absehbar. Die Struktur des Mahlzeiten-Lieferdienstes ist komplex, das Verhalten der Verbraucher nicht vorhersehbar und, das sollte man besser nicht übersehen:
Dieser Verkauf soll laut Delivery Hero erst im Verlauf des ersten Halbjahres 2025 abgeschlossen sein. Bis dahin bedarf es noch diverser behördlicher Genehmigungen die, zumindest nach Ansicht von Goldman Sachs, nicht zwingend erfolgen müssten. Im Endeffekt ist es also vor allem die Rückkehr der Hoffnung, dass hier nennenswert und nachhaltig etwas vorwärts geht, was den Kurssprung unterfüttert. Und das muss nicht, könnte aber ein Problem für das bullische Lager werden, denn in dieser Gemengelage wären Gewinnmitnahmen statt Anschlusskäufen zumindest denkbar. Und das können sich die Bullen nicht leisten, weil: Man ist ja noch gar nicht „durch“!
Sie sehen es im Chart: Die Aktie ist zwar nach dem Abverkauf am Tag nach der 2023er-Bilanz nebst Ausblick wieder über die 200-Tage-Linie sowie über die aus dem Frühjahr 2023 stammende Zone 29,31/30,40 Euro gelaufen. Aber noch nicht über den Widerstandsbereich 33,70/33,82 Euro. Diese Zone entspringt Zwischentiefs vom Juni 2023. Und an dieser Zone wurde der Kurs im September, im November und zuletzt im April nach unten abgewiesen.
Allzu weit ist diese Zone zwar nicht mehr entfernt. Aber das wäre ein Level, der höher liegt als das, was Uber eine Delivery Hero-Aktie trotz zuvor weit niedrigerem Kurs im Rahmen dieser Kapitalerhöhung wert wäre. Da liesse sich durchaus fragen, warum die Aktie höher notieren sollte. Und noch wird sich erst weisen müssen, wie viele sich das fragen, daher: Erst, wenn diese Widerstandszone auch noch genommen wurde, wäre der Weg der Aktie nach oben, zumindest aus rein charttechnischer Sicht, frei.
Quellenangaben: Meldung über den foodpanda-Verkauf in Taiwan an Uber, 14.05.2024:
https://ir.deliveryhero.com/de/news/uber-erwirbt-delivery-heros-foodpanda-liefergeschaeft-in-taiwan/51576a10-80e6-45ad-9060-39ee85eca915/
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