Eigentlich hätte man ahnen können, dass das Ergebnis des dritten Quartals schwach ausfallen würde, immerhin hatte die DHL Group schon letzte Woche die 2024er-Prognose gesenkt. Man verkaufte gestern nach den Zahlen trotzdem – und jetzt hängt die Aktie am seidenen Faden.
Das einzige, was man am Dienstag an wirklich Neuem erfuhr, war der Nettogewinn. Und ja, es war ungut, was da gemeldet wurde, denn obwohl der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) gegenüber dem Vorjahresquartal stabil bei 1,4 Milliarden Euro blieb, ging es mit dem Nettogewinn um knapp sieben Prozent nach unten. Und das bei einem Umsatz, der um gut sechs Prozent anzog. Das heisst: Die Netto-Gewinnmarge steht unter Druck.
Ein bedeutendes Problem ist dabei der Briefsektor hierzulande. Und es ist ein Problem, das eines bleiben könnte, denn parallel zu den Zahlen wurde gestern gemeldet, dass die DHL Group plant, das Briefporto um zehn Cent anzuheben, zugleich aber eine grössere Erhöhung haben möchte, wobei offen ist, ob die für die Genehmigung zuständige Bundesnetzagentur das billigen würde.
Ein Grund, warum Anleger gestern ausstiegen, obwohl nach der Prognose-Anpassung vom 30. Oktober absehbar war, dass die Quartalsbilanz nicht berühmt sein würde, mag auch sein, dass man der Weltwirtschaft derzeit nicht viel Wachstum zutraut, was die insgesamt ja gut laufende Sparte des internationalen Frachtverkehrs bremsen würde, aber:
Expertenmeinung: Ob dies ein schlagendes Argument wäre, die DHL-Aktie durch die jetzt am seidenen Faden hängende Unterstützung bei 36,03 Euro zu drücken, ist fraglich. Passieren könnte es indes trotzdem, wenn beispielsweise die von Donald Trump angedrohten, hohen Zölle die Logistik-Branche treffen würden, weil der Warenverkehr dadurch unter Druck gerät. Oder wenn die erwartete Konkretisierung der bislang nur vage avisierten, weiteren Konjunkturmassnahmen in China nicht überzeugen und die Hoffnung auf eine Belebung des Wachstums dort dämpfen.
Es ist also womöglich mehr die Sorge vor sich eintrübenden Perspektiven, die auf den Kurs drücken und weniger das, was aktuell für das beendete dritte Quartal in der Bilanz steht. Würde die Nachrichtenlage diese Bedenken indes unterfüttern, kann die DHL-aktie durchaus weiter abrutschen, die nächsten Supportlinien bei 34,08 und 29.67 Euro als Kursziele „abarbeiten“, daher:
Es dürfte zwar lohnen, diese Aktie im Auge zu behalten. Aber man würde hier deutlich weniger Risiko fahren, wenn man mit einem Einstieg abwarten würde, bis diese hartnäckige, aktuell bei 41,20 Euro laufende 2021er-Abwärtstrendlinie überboten wäre und durch ein solches Signal deutlich wird, dass Perspektive und Trader-Sentiment beide wieder bullisch sind.
Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal 2024, 05.11.2024: https://group.dhl.com/content/dam/deutschepostdhl/de/media-relations/press-releases/2024/pm-q3-2024-20241105.pdf
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