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Zehn Tage vor dem regulären Termin legte Drägerwerk am Montagabend nach Handelsende Vorab-Zahlen zum 1. Quartal vor. Dabei fand sich eine Zahl, die die Aktie heute womöglich bremsen könnte. Kann das die laufende Untertassen-Trendwendeformation gefährden?
Dass das erste Quartal beim Spezialisten für Geräte in den Bereichen Medizin- und Sicherheitstechnik nicht gerade das beste ist, ist bekannt. Das erste Quartal 2023 war jedoch ungewöhnlich stark, so gesehen war es kein Grund zur Sorge, dass der Umsatz zum Vorjahreszeitraum nominal um 3,3 Prozent zurückkam. Zumal Drägerwerk die vorbestehende Jahresprognose bestätigte, nach der man 2024 mit einem Umsatzzuwachs zwischen einem und fünf Prozent sowie einer EBIT-Marge (d. h. vor Zinsen und Steuern) zwischen 2,5 und 5,5 Prozent plant.
Aber es fiel auf, dass der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) sehr deutlich hinter dem des Vorjahres zurückblieb. Nach den 29,1 Millionen Euro EBIT vor einem Jahr lag das EBIT diesmal mit 15 Millionen fast um die Hälfte niedriger. Was sich, da der Umsatz weiter weniger fiel, aus einer markant von 3,8 auf 2,0 Prozent gefallenen EBIT-Gewinnmarge erklärt. Die Frage, die sich den Anlegern stellen könnte, ist:
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Expertenmeinung: Könnte der Margendruck womöglich anhalten, so dass man die Margen-Zielzone von 2,5 bis 3,3 Prozent insgesamt nicht mehr erreicht? Drägerwerk selbst verweist in der Vorab-Meldung darauf, dass die Nachfrage weiterhin hoch ist, der Auftragseingang lag sogar 1,5 Prozent höher als im starken ersten Quartal 2023. Aber das bedeutet natürlich nicht zwingend, dass man auch starke Preise durchsetzen kann. Da wird es interessant, was das Unternehmen im Zuge der offiziellen Quartalsbilanz am 25. April zu berichten hat.
Ob diese offene Frage die Marktteilnehmer heute dazu bringen wird, die Aktie tendenziell eher zu verkaufen, wird sich zeigen. Noch ist da nichts „angebrannt“, weder in Bezug auf die Marge, noch in Bezug auf das Chartbild. Wann würde sich Letzteres ändern?
Wir sehen in unserem längerfristigen Chart auf Wochenbasis, dass die Aktie bereits seit Anfang 2022 in einer sehr ausgedehnten „Rounding Bottom“-Bodenbildung, auf Deutsch „Untertasse“, unterwegs ist, nachdem damals die massiv positiven Sondereffekte im Zuge der Corona-Problematik ausliefen. Die Nackenlinien-Zone, die es zur Vollendung dieser Untertasse zu überwinden gälte, liegt bei 56,85 zu 59,40 Euro. Da kommt die Aktie kurzfristig vermutlich nicht hin, aber diese spezielle Formation kann sich oft lange ziehen, im Auge behalten kann man das durchaus. Was allerdings nicht passieren darf:
Der Kurs sollte nicht unter die vom Tief der Untertasse aus konstruierbare, flach verlaufende Aufwärtstrendlinie bei aktuell 43,30 Euro rutschen, vor allem nicht auf Wochenschlusskursbasis. Solange diese Linie hält, wäre die Formation noch intakt und die Chancen nach oben jederzeit umsetzbar. Bricht sie, wäre die Formation eliminiert – diese Linie ist also für die kommenden Wochen entscheidend.
Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 1. Quartal 2024, 15.04.2024: https://www.draeger.com/Content/Documents/Content/240415-Prelims-Q1-2024-DE.pdf
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