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Bisher stand Embraer immer im Schatten von Airbus und Boeing. Doch seitdem die US-Amerikaner in Problemen versinken, läuft es bei Embraer immer besser.
Doch das ist nicht der einzige Grund für den Erfolg. Die Investitionen und Weichenstellungen der Vergangenheit zahlen sich endlich aus.
Die grösste Erfolgsgeschichte der Branche?
Embraer ist es gelungen, mit den grösseren Modellen beim Treibstoffverbrauch zu vergleichbaren Flugzeugen von Airbus und Boeing aufzuschliessen.
Dadurch ist das Interesse an dem grössten Verkehrsflugzeug von Embraer, der E195, deutlich gestiegen.
Daher hat man in der jüngeren Vergangenheit massiv in die Ausweitung der Produktionskapazitäten investiert. Im vergangenen Jahr konnte man 38 Flugzeuge des Typs E195 ausliefern, nach 18 im Vorjahr.
Die Nachfrage in der Branche ist zuletzt massiv gestiegen. Das gilt für Verkehrsflugzeuge ebenso wie für Privatjets.
Der Auftragsbestand von Embraer ist im letzten Geschäftsjahr um 7 % auf 18,7 Mrd. USD gestiegen, was mehr als dem Dreifachen des Jahresumsatzes entspricht.
Der nächste Verkaufsschlager?
Darin noch nicht enthalten ist ein Grossauftrag für die C390, ein Transportflugzeug für das Militär.
Südkorea plant eine Modernisierung der Flotte und hat sich für die C390 entschieden und gegen die A400M von Airbus.
Je nach Bericht könnte Südkorea 6-12 Maschinen ordern, Stückpreis 50 Millionen Dollar.
In Australien, der Tschechischen Republik und den Niederlanden hatte man ebenfalls die Nase vorne. Derzeit laufen Verhandlungen für bis zu 11 weitere Maschinen vom Tye C390.
Zuletzt hatte Embraer in einem Jahr zwei Stück produzieren können.
Auf dem Vormarsch
Wie auch bei Airbus (Boeing oder Airbus: Eine von beiden könnte sich verdoppeln) scheint der einzige begrenzende Faktor die Produktionskapazität zu sein.
Im Jahr 2022 lag die Zahl der Auslieferungen noch bei 160 Maschinen, 2023 waren es bereits 181 und in diesem Jahr werden 185 – 200 erwartet.
Im Geschäftsjahr 2023 konnte der Umsatz von 4,54 auf 5,27 Mrd. USD massiv gesteigert werden. Das Ergebnis verbesserte sich von -1,00 auf +0,89 USD je Aktie.
Zu dem Erfolg haben alle Segmente beigetragen. Das Geschäft mit Privatjets legte um 27 % auf 1,41 Mrd. USD zu, Defense um 10 % auf 516 Mio. USD, Verkehrsflugzeuge um 35 % auf 1,85 Mrd. USD.
Doch auch abseits vom klassischen Flugzeug-Geschäft läuft es derzeit blendend. Der Umsatz im Service- und Wartungsgeschäft kletterte um 27 % auf 1,42 Mrd. USD.
Der Auftragsbestand ist um 19 % auf 3,1 Mrd. USD gestiegen.
Jetzt geht der Gewinn durch die Decke
Im laufendenden Geschäftsjahr soll der Konzernumsatz von 5,27 auf 6,0 – 6,4 Mrd. USD steigen und der freie Cashflow mindestens 220 Mio. USD höher ausfallen als im letzten Jahr, als der FCF bei 318,3 Mio. USD lag.
Das Unternehmen stellt demnach eine deutlich höhere Profitabilität und einen FCF von mindestens 538,3 Mio. USD in Aussicht.
Embraer kommt demnach ein eine forward P/FCF von lediglich 8. Das wäre eine faire Bewertung, wenn Embraer kein Wachstum verzeichnen würde und die berechtigte Sorge bestünde, dass der Gewinn und Cashflow zeitnah wieder sinken würde.
Das ist jedoch nicht der Fall. Die Zeichen stehen auf Wachstum und es ist anzunehmen, dass sich das vorerst nicht ändern wird. Die Nachfrage im Luftfahrt-Sektor übersteigt das Angebot bei Weitem.
Die Probleme bei Boeing verstärken die Schieflage im Sektor zusätzlich.
Die Schätzungen für den Gewinn im laufenden und den kommenden Geschäftsjahren liegen sehr weit auseinander. Auf dieser Basis lassen sich daher kaum sinnvolle Kursziele ableiten.
Bei einer Sache sind sich die Analysten jedoch einig: Der Gewinn dürfte erheblich steigen.
Da Embraer derzeit 2,32 Mrd. USD an Barmitteln besitzt (mehr als die Hälfte des Börsenwerts) und erst 2027 wieder eine grössere Tranche an Schulden refinanziert werden müssen (1,04 Mrd. USD), wäre es nicht überraschend, wenn man zwischenzeitlich Aktienrückkäufe durchführen wird.
Seitdem die langfristigen Abwärtstrends überwunden werden, läuft eine brachiale Rallye.
Über 24 USD ist jetzt der Weg in Richtung 27,50 und 30,00 – 32,50 USD frei.
Antizyklische Einstiegsmöglichkeiten würden sich im Falle eines Rücksetzers zur Unterstützungszone bei 17,50 – 20,00 USD ergeben. Derzeit gibt es jedoch keine greifbaren Gründe, warum die Aktie eine Korrektur in dieser Grössenordnung vollziehen sollte.
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