Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im September hatte ich zum ersten Mal seit Langem meine Aussichten für die Aktie des Anbieters von Kochboxen wieder auf bullisch angehoben. Zu diesem Zeitpunkt sahen wir das Ende der bärischen Ära und den klaren Übergang in eine bullische Trendphase. Die HelloFresh-Aktie fand also wieder zurück zu alter Stärke.
Mittlerweile hat sich die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs in eindrucksvoller Manier fortgesetzt. Die Bullen haben das Zepter fest in der Hand und es scheint, als ob die Rallye noch nicht nicht vorüber sei.
Expertenmeinung: Nun stellt sich die Frage, welches Potenzial noch in der Aktie steckt. Beim Blick auf den Wochenchart gibt es nach oben hin jede Menge möglicher Zielmarken. Als Erstes dürften die Bullen wohl das Zwischentief von März 2023 anvisieren, welches nach dem Bruch zu einem heftigen Abverkauf führte. Dieses befindet sich bei 15.40 EUR und könnte, sofern sich der positive Tenor weiter fortsetzt, noch ein mögliches Ziel bis Ende des Jahres werden.
Lediglich der aktuelle Abstand der Kurse zur 50-Tage-Linie spricht derzeit gegen ein Investment. Die Aktie befindet sich nämlich in einer leicht überkauften Gesamtsituation.
Aussicht: BULLISCH
Vermögensaufbau an der Börse
Vermögensaufbau ist mehr als reines Sparen und stellt einen strategischen Prozess dar, bei dem es darum geht, das vorhandene Kapital aktiv zu vermehren. Dabei kommt es vor allem auf die Strategie an, die von Anleger zu Anleger sehr unterschiedlich sein kann. Mögliche Strategien für Ihren Vermögensaufbau finden Sie hier:
Der Umsatz des Kochboxen-Herstellers HelloFresh legte im 3. Quartal zum Vorjahr kaum zu, der Nettoverlust lag gegenüber dem Vorjahresquartal weit höher. Trotzdem brach die gerade massiv gestiegene Aktie nicht ein. Man scheint optimistisch nach vorne zu blicken. Gute Idee?
Die Ergebnisse des dritten Quartals fielen ziemlich gemischt aus. Der Umsatz bewegte sich fast nicht. Und der operative Gewinn, gerechnet als AEBITDA, lag mit 72 Millionen Euro nur eher geringfügig über den 69 Millionen des Vorjahreszeitraums – aber immerhin, er war höher als im Vorfeld geschätzt. Netto, unter dem Strich, wurde der Verlust indes grösser. Ein Minus von 0,20 Euro pro Aktie, ein Jahr zuvor waren es -0,06 Euro gewesen. War es das, was dazu führte, dass die Aktie am Ende 2,47 Prozent im Minus schloss?
Denkbar, aber das war erstens klar über dem Tagestief, an dem HelloFresh knapp 7,5 Prozent hinten lag. Und es ist sehr weit über dem Level, den die Aktie vor dem Kurssprung vom vergangenen Freitag gesehen hatte. Eine wirklich negative Reaktion auf ein vergrössertes Netto-Minus sähe anders aus. Die Frage ist, warum sich die Aktie so wacker hielt. Ist das ein gutes Zeichen?
Expertenmeinung: Im ersten Moment natürlich. Wenn ein Kurs auf einmal so weit höher liegt, dann durchwachsene Zahlen kommen und trotzdem eher wenige aussteigen, ist das ein Signal der Stärke … oder der Hoffnung. Dass Hoffnung in den Köpfen der Marktteilnehmer Stärke im Aktienkurs erzeugen kann, ist klar. Und das scheint hier der Fall zu sein. Aber ist das auch eine Hoffnung, die auf solidem Fels gebaut ist?
Das ist eben ein wenig fraglich. Denn es geht um die Meldung des Freitags, in der HelloFresh mitteilte, dass man die Marketingkosten umgehend senken wird, weil man sich ab jetzt auf die profitableren Kunden konzentrieren wolle. Was zwar weniger Umsatzwachstum, dafür aber höhere Gewinnmargen zur Folge haben werde. Und ja, das klingt logisch. Aber:
Wird man neue, potenziell „profitablere“ Kunden gezielt ansteuern können? Oder muss man dann mit nur marginalem Kundenwachstum versuchen, die Stammkunden zu mehr Käufen zu animieren? Letztlich hat HelloFresh das zweite Standbein der Fertiggerichte aufgebaut, nicht alleine, weil man das gerne wollte, sondern weil das Wachstum bei den Kochboxen nicht so lief wie gedacht. Jetzt stellt man fest, dass die bisherige Werbe-Strategie nach dem Giesskannen-Prinzip nicht so funktioniert wie gedacht. Man bekommt ein Problem und steuert gegen, das ist natürlich richtig so. Aber wie könnte man sicher sein, dass diese neue Strategie diesmal so funktionieren wird, dass sie höhere Kurse rechtfertigt, statt in Kürze erneut korrigiert werden zu müssen?
Der Vorteil der Bullen ist, dass ein eventueller Beweis des Gegenteils erst mit den Ergebnissen des vierten Quartals sichtbar würde. Und die kommen, weil das mit dem komplexeren Jahresabschluss zusammen läuft, laut offiziellem Plan erst im März 2025. Solange könnte die Hoffnung die Aktie oben halten bzw. höher tragen.
Aber es wäre ratsam, die jetzt angelaufene und mit dem gestrigen Minus erst einmal nicht bezwungene Widerstandszone 10,91 zu 11,33 Euro im Auge zu behalten. Gelingt es, da drüber zu kommen, kann es weiter laufen. Aber würde ein solcher Ausbruch ausbleiben und sich so Zweifel im Chartbild manifestieren, könnte der Kurs schnell die Supportzone 7,40 zu 7,80 Euro wiedersehen. Denn ebenso, wie Hoffnung eine Aktie ziehen kann, ist auch beginnender Zweifel ansteckend, solange er nicht durch Fakten vertrieben wird. Und in diesem Fall wäre die lange Wartezeit bis zu den nächsten Zahlen eben nur ein Vorteil für die Bären.
Quellenangaben: Bericht zum 3. Quartal 2024, 29.10.2024: https://assets.ctfassets.net/irplh84t0tdt/7IBTlGtSlzTq5wWxzpItPN/17ce3ae39151f2bd0bfd161e301ba88b/241029_HelloFresh_Group_Pressemitteilung_Q3_2024_DE.pdf
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im September hatte ich meine Aussichten für die Aktie des Herstellers und Lieferanten von Kochboxen auf „bullisch“ verändert. Nach dem eindrucksvollen Breakout über die Marke von 6.50 EUR war klar, dass sich der Titel bereits inmitten einer Trendwende befand. Die HelloFresh-Aktie startete durch.
Der Pullback im September zurück zur Ausbruchsmarke wurde von den Bullen erwartungsvoll aufgekauft. Infolge ging es mit den Kursen weiter steil nach oben. Erst Anfang des Monats beruhigte sich die Gesamtsituation, nachdem der Abstand zur 50-Tage-Linie, hier in Blau eingezeichnet, allmählich etwas zu gross wurde.
Expertenmeinung: Die überkaufte Situation wurde mittlerweile abgebaut und die wichtigen gleitenden Durchschnitte haben zu den Kursen aufgeschlossen. Alles in allem eine gesunde Korrektur, welche nun interessant werden könnte.
Bei einem Breakout aus der Konsolidierung nach Norden würden technische Kaufsignale entstehen. Diese dürften die Aktie womöglich über die psychologisch wichtige Marke bei 10.00 EUR treiben. Gleichzeitig sollten Anleger darauf achten, dass HelloFresh möglichst nicht mehr unter das Niveau von 8.25 EUR fällt. Dies wäre ein klarer Sieg für die Bären.
Aussicht: BULLISCH
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des Anbieters von Kochboxen befindet sich seit Mitte des vorigen Monats erstmals seit Langem wieder auf dem richtigen Weg. Nachdem zuletzt die 50-Tage-Linie in eindrucksvoller Manier zurückerobert werden konnte, lieferte die HelloFresh-Aktie wenig später ein höheres Hoch. Somit war der Übergang in eine bullische Trendphase geebnet.
Zwar gab es zum Monatswechsel ein paar Gewinnmitnahmen, doch die Korrektur wurde knapp oberhalb der 50-Tage-Linie von den Bullen aufgefangen. Ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Mit dem nächsten höheren Hoch ist nun auch der langfristige Trendwechsel endlich gelungen.
Expertenmeinung: Lohnt sich hier noch der Einstieg? Der Trend sieht bullisch aus, doch die aktuelle Lage ist etwas überspitzt, zumal sich die Kurse doch recht weit von der 50-Tage-Linie entfernt haben. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Korrektur.
Wer hier also nach einem guten Einstieg sucht, sollte wohl eher eine solche abwarten und erst danach einen möglichen Kauf in Erwägung ziehen. In überkauften Situationen einzusteigen, ist mitunter eine recht riskante Angelegenheit. Auch das Setzen eines geeigneten Stopps ist in einer solchen Phase eher schwierig.
Aussicht: BULLISCH
Ist diese Nachricht für die Perspektive der HelloFresh-Aktie ein „Game Changer“ oder nicht? Am späten Mittwochabend wurde gemeldet, dass der Investor Active Ownership Capital einen Anteil am Unternehmen erworben habe. Die Aktie reagierte positiv. Aber bleibt das so?
Active Ownership Capital hält laut der am Mittwochabend vorgelegten Stimmrechtsmitteilung insgesamt per Ende der vergangenen Woche einen Anteil von 6,68 Prozent an HelloFresh, davon 4,71 Prozent in Aktien und den Rest in Optionen. Bislang war der Investor nicht in der Liste der Anteilseigner aufgetaucht, die Käufe dürften also erst vor kurzem erfolgt sein. Der Investor begründete den Einstieg damit, dass man hier ein attraktives Geschäftsmodell sehe und volles Vertrauen in den Vorstand habe, das Unternehmen durch die derzeitige Transformationsphase zu führen. Womit der Druck auf die Margen einerseits und HelloFreshs Gegenmassnahme durch den Aufbau eines zweiten Standbeins in Form von Fertiggerichten gemeint ist. HelloFresh selbst begrüsste den Einstieg.
Grundsätzlich ist es ein positives Signal, wenn Grossinvestoren sich an einem Unternehmen beteiligen, weil sie dort eine positive Perspektive erkennen. Aber hier ist zudem der Umstand spannend, dass Active Ownership Capital sich als „aktivistischer“ Investor sieht, also als einen, der sich aktiv in die Unternehmensstrategie einbringen will. Das kann den Prozess der Umstrukturierung positiv beeinflussen und wird daher von Anlegern grundsätzlich positiv gewertet. So auch bei HelloFresh, die Aktie legte am Donnerstag als Reaktion auf diese Meldung zu. Aber „durch“ ist die Sache noch nicht, denn:
Expertenmeinung: Der Kurs ist auf dem Sprung, eine Bodenbildung zu vollenden, gesprungen ist er aber noch nicht. Und dass die Aktie genau an der Linie, auf die es ankommt, trotz der grundsätzlich ja positiven Nachricht gestern nicht vorbeikam, lässt aufmerken.
Es geht um die Widerstandslinie bei 7,798 Euro. Sie markiert den höchsten Kurs seit der grossen Abwärts-Kurslücke, die im März als Reaktion auf eine deutlich unter den Erwartungen der Analysten und Anleger gelegenen 2024er-Prognose des Unternehmens entstand. Würde HelloFresh diese Linie klar und auf Schlusskursbasis überbieten, wäre der Weg frei, die Kurslücke zu schliessen. Abgesehen von der bei 9,30 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie wäre der Weg dann aus charttechnischer Sicht bis in die Region 10,91/11,33 Euro frei.
Das ist eine äusserst lukrative Perspektive für bullische Trader. Und gestern hätte man, nachdem die Aktie gerade begonnen hatte, nach dem auf die weniger schlecht als befürchtet ausgefallenen Quartalszahlen folgenden Kurssprung auf der Stelle zu treten, mit der Nachricht über den Einstieg von Active Ownership Capital die Chance gehabt, die Hürde zu nehmen. Doch was wir sehen, ist zwar ein Plus. Aber die Aktie, die intraday schon über der Widerstandslinie notierte, schloss sogar leicht unter dem Eröffnungskurs. Noch ist das kein Beleg dafür, dass diese Nachrichten nicht ausreicht, um die Skepsis und das bärische Lager zu besiegen, aber bevor HelloFresh nicht über dem gestrigen Tageshoch von 7,95 Euro geschlossen und die Hürde damit dann doch noch genommen hat, wäre Vorsicht angezeigt.
Quellenangaben: Meldung über die neue Beteiligung von Active Ownership Capital: https://www.wiwo.de/finanzen/boerse/active-ownership-aktivistischer-investor-kauft-sich-bei-hellofresh-ein/29955362.html
Plus 19,3 Prozent als Reaktion auf die Quartalsbilanz von HelloFresh, das erweckt den Eindruck, als seien die Zahlen eine Offenbarung gewesen. Das waren sie nicht, auch, wenn sie besser ausfielen als gedacht. Die Aktie aber zeigt sich jetzt potenziell bullisch – kann man dem trauen?
HelloFresh schaffte im 2. Quartal mit 1,95 Milliarden Euro einen marginal über dem Vorjahreszeitraum (1,92 Milliarden) liegenden Umsatz, der leicht unter der durchschnittlichen Analysten-Prognose lag (1,97 Milliarden). Das war schon mal kein Argument für einen derartigen Kurssprung.
Dass der operative, um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn (AEBITDA) trotz gut behauptetem Umsatz bei 146,4 Millionen Euro und damit satte 23,7 Prozent unter dem des 2. Quartals 2023 landete, was an einer deutlich von 10,0 auf 7,5 Prozent zurückgegangenen operativen Gewinnmarge lag, auch nicht. Eigentlich. Aber genau das war es dann eben doch, was die Käufe auslöste, denn:
Das war zwar schlecht, aber es war weniger schlecht als im Vorfeld von den Analysten erwartet. Beim bereinigten, operativen Gewinn hatten die Analysten im Schnitt nur 123 Millionen statt der „gelieferten“ 146,4 Millionen Euro gesehen. Die Zahlen fielen also besser als erwartet aus … aber eigentlich müsste man sagen:
Expertenmeinung: Weniger schlecht als befürchtet. Denn schlecht war die Bilanz trotzdem, zumal der Nettogewinn auf 8,9 Millionen Euro schrumpfte, nach 66,3 Millionen im Vorjahreszeitraum. Kann ein solches „hätte noch schlimmer kommen können“ für die Wende reichen?
Für eine nachhaltige Aufwärtswende, die den Kurs an und über den Level trägt, der vor dem Crash der Aktie im März galt, als man eine entsprechend den jetzt vorliegenden Zahlen schwache Prognose ausgab, wohl nicht. Für die ganz kurzfristige Ebene wäre indes einiges denkbar, falls die Aktie es schafft, die per Dienstagabend durch den Kurssprung erreichte, aber noch nicht sauber überbotene Abwärtstrendlinie, die die Zwischenhochs seit dem März-Crash verbindet sowie das Juli-Hoch bei 6,50 Euro zu überwinden. Die nächsten Kursziele lägen dann bei 7,40 und 7,80 Euro.
Das wäre deswegen möglich (wenngleich in keiner Weise sicher), weil derart „billig“ wirkende Aktien Scharen an kurzfristigen Tradern anlocken, die solche Kursziele lukrativ genug finden, um hier mitzumischen. Aber um die Gesamtsituation ebenso wie um langfristige Perspektiven des Unternehmens und das übergeordnete Chartbild scheren sich solche Akteure wenig bis gar nicht. Daher wäre es zwar denkbar, dass hier jetzt auf Trading-Ebene noch Luft nach oben ist, womöglich sogar die März-Kurslücke geschlossen würde. Aber für ein echtes Investment gilt: Nie gegen die Rahmenbedingungen. Und auch, wenn die Bilanz weniger schlecht war als befürchtet, sie zeigt, dass diese Rahmenbedingungen derzeit für Investoren nicht taugen.