HPE konnte sich gegen die Konkurrenz von Dell und SMCI durchsetzen und einen Milliardenauftrag an Land ziehen. Plötzlich spielt man in der ersten Liga.
Aus eins mach zwei
Hewlett Packard Enterprise Co. (HPE) hat sich in den letzten Jahren als ein führender Akteur im Bereich der Unternehmens-IT etabliert. Das Unternehmen, welches 2015 durch die Aufspaltung der ursprünglichen Hewlett-Packard Company entstanden ist, konzentriert sich auf die Bereitstellung von IT-Infrastrukturprodukten und -dienstleistungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre digitale Transformation voranzutreiben.
Tatsächlich habe ich den beiden damals entstandenen Unternehmen eher geringe Erfolgschancen zugesprochen. Wenn man einen schwächelnden Konzern in zwei ebenfalls schwächelnde Teile aufspaltet, wird die Sache dadurch auch nicht viel besser.
Kursraketen sind beide Aktien nicht geworden, HP Inc. hinkt dem S&P 500 spürbar hinterher. Hewlett Packard Enterprise hat gerade so mitgehalten, allerdings ist der Grossteil der Gewinne im letzten Jahr angefallen, davor war man ebenfalls ein klarer Underperformer.
Grosser Durchbruch für HPE: Vom Underdog zur Branchenspitze
Dass sich die Aktie in Bewegung gesetzt hat, ist jedoch nicht grundlos geschehen. Das letzte Geschäftsjahr war zwar eher mittelprächtig, aber Hewlett Packard Enterprise konnte mehrere langfristige Aufträge an Land ziehen.
Inzwischen ist man offensichtlich dazu in der Lage, sich gegen die bisher dominanten Unternehmen für die Ausstattung von Rechenzentren durchzusetzen. HPE spielt plötzlich in der ersten Liga mit.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge konnte sich das Unternehmen einen Grossauftrag mit einem Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar sichern. HPE soll die Ausstattung von Servern für die Social-Media-Plattform X übernehmen. Hewlett Packard hat sich demnach gegen Konkurrenzunternehmen wie Dell und Super Micro Computer durchgesetzt, die ebenfalls auf den Deal geboten hatten.
Der Vertrag wurde bereits Ende 2024 abgeschlossen und beweist das Vertrauen von Elon Musk in die Fähigkeiten von HPE. Den Medienberichten zufolge benötigt X dringend Serverkapazitäten für Grok – ein Chatbot ähnlich ChatGPT.
Grok ist seit einiger Zeit kostenlos über die Social-Media-Plattform X nutzbar.
Für HPE wäre es ein Gamechanger
Vermutlich hat HPE den Auftrag aber auch erhalten, da das Vertrauen in Super Micro Computer (SMCI) durch die Unregelmässigkeiten in den Finanzberichten geschwunden ist. Für Hewlett Packard eröffnet sich dadurch nicht nur bei X Möglichkeiten, sondern auch bei anderen Kunden von SMCI, die jetzt nach einer alternativen Lösung suchen.
Kann HPE die Erwartungen der Kunden erfüllen, winken Folgeaufträge.
Gelingt es Hewlett Packard, sich ein kleines Stück aus dem gigantischen Markt für Rechenzentren zu sichern, könnte das den Konzern nachhaltig beflügeln. HPE ist mit einem Umsatz und einem Börsenwert von jeweils rund 30 Mrd. USD ein vergleichsweise kleines Licht in dieser Branche.
Laut dem Analyseunternehmen Synergy Research Group sind die weltweiten Investitionen in Rechenzentren im letzten Jahr um 34 % auf 282 Mrd. USD gestiegen.
Für die Zukunft stehen die Zeichen wohl ebenfalls auf Wachstum, das steht bereits heute fest. Denn die Zahl der geplanten und der sich im Bau befindlichen Rechenzentren sowie die laufenden Erweiterungen ist deutlich gestiegen. Einige Projekte werden erst in Jahren vollendet sein und benötigen, wann immer ein Bauabschnitt beendet ist, immer wieder neue Hardware.
Hinzu kommt der stetige Modernisierungsbedarf in den bestehenden Rechenzentren.
Der grösste Boom aller Zeiten?
Den Daten von Synergy Research zufolge haben die 19 führenden Cloud- und Internetdienstleister derzeit 1.103 Rechenzentren in Betrieb, weitere 497 sind geplant oder befinden sich im Bau.
Inklusive der laufenden Erweiterungen der bestehenden Rechenzentren dürfte sich die Kapazität aller Rechenzentren bis 2030 in etwa verdreifachen.
Das halte ich für realistisch. Man muss sich nur umschauen, was vor sich geht. Alphabet und Salesforce stellen keine neuen Software-Entwickler mehr ein, da KI die Produktivität steigert. Das zeigt, wie profitabel Investments in diesem Bereich sind – und das ist nur eines von vielen Anwendungsfeldern.
Daher bauen alle Unternehmen im Sektor ihre Kapazitäten im grossen Stil aus. Microsoft hat beispielsweise erst letzte Woche damit Schlagzeilen gemacht, dass man in diesem Jahr 80 Mrd. USD (in Worten: Achtzig Milliarden) in KI-Infrastruktur investieren will.
Kann HPE weitere Grossaufträge an Land ziehen, könnte sich die Wachstumsdynamik deutlich verbessern.
In diesem Szenario könnten die Prognosen zu niedrig sein.
Derzeit geht man davon aus, dass der Gewinn in diesem und dem kommenden Geschäftsjahr jeweils um 7-8 % steigen soll. Im Verhältnis dazu ist eine forward P/E von 10,5 nicht zu hoch gegriffen.
Sollte die Bewertung also auf diesem Niveau bleiben, könnte man eine Rendite in Höhe der Gewinnsteigerungen erwarten. Hinzu kommt die Dividende in Höhe von 2,31 % und die Chance, dass es zu einer Neubewertung kommen könnte. Sollte HPE weitere Grossaufträge an Land ziehen, ist das ein realistisches Szenario.
Aus technischer Sicht ist die Aktie übergeordnet bullisch. Nachdem die Unterstützung nahe 21 USD zuletzt wieder gehalten hat, könnte die Aktie jetzt wieder in Richtung Allzeithoch bei 24 USD durchstarten.
Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 25 und 27 USD.
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