Bremssysteme und andere Funktionselemente für Schienen- und Nutzfahrzeuge: Das klingt definitiv nicht so spannend wie KI oder andere neue Technologien. Aber für einen Investor zählt nicht Spannung, sondern Solidität und Wachstum. Und das hat Knorr-Bremse zu bieten.
In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Umsatz bei Knorr-Bremse bis auf den Rücksetzer im Corona-Jahr 2020 positiv; der Gewinn ist mal ein wenig höher, mal ein wenig geringer, aber doch immer so, dass der Verkehrstechnik-Spezialist mit einer günstigen Bewertung für Investoren einen Blick wert war. Und mit der gestern gegen 16:30 Uhr eingelaufenen adhoc-Meldung zum 2. Quartal womöglich erst recht.
Knorr-Bremse konnte zwar den Umsatz mit gut zwei Milliarden Euro zum Vorjahreszeitraum nicht steigern, aber der Auftragseingang, der mit 2,13 Milliarden solide über der durchschnittlichen Analystenprognose von 1,97 Milliarden lag, machte das wett. Zumal es gelang, die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von 11,5 Prozent im Vorjahr auf 12,5 Prozent zu steigern, wodurch der EBIT-Gewinn mit 252 Millionen nicht nur über den 209 Millionen des Vorjahreszeitraums, sondern auch über der Konsens-Prognose von 243 Millionen lag. Gut. Aber ist das gut genug für einen Ausbruch der Aktie nach oben?
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Expertenmeinung: Das muss man erst einmal abwarten. Die Meldung kam nur eine Stunde vor dem Handelsende, gut möglich, dass viele das da noch nicht mitbekommen hatten. Dass die Aktie dennoch zulegte, vom Tageshoch bei 73,80 Euro dann aber auf den Schlusskurs von 72,10 Euro zurückkam, könnte ein Indiz sein für das Urteil „gut, aber nicht gut genug für einen Befreiungsschlag“.
Zumal die Anhebung der Prognose nicht unbedingt üppig ausfiel, denn da ging es nur darum, dass das obere Ende der bisherigen Margen-Spanne von 11,5 bis 12,5 Prozent jetzt auf 11,5 bis 13,0 Prozent erweitert wurde, während der Umsatzausblick (7,7 bis 8,0 Milliarden Euro) unverändert blieb.
So gesehen muss man erst einmal schauen, wie sich die Aktie heute und in den kommenden Tagen schlägt. Unser Chart auf Wochenbasis zeigt, wo sich der Kurs derzeit im übergeordneten Bild befindet. Wir sehen eine seit April laufende Seitwärtsbewegung innerhalb eines breiten, mittelfristigen Aufwärtstrendkanals. Sollte Knorr-Bremse der Ausbruch aus der Handelsspanne durch Schlusskurse über 75,66 Euro gelingen, wäre der Weg an die obere Begrenzung des Trendkanals um 80,50 Euro frei, das nächste Ziel darüber läge dann bei 84,96 Euro. Machbar wäre das, ohne dass die Bewertung der Aktie dadurch bereits zu teuer wäre, aber gemacht werden muss es eben erst einmal, daher:
Dranbleiben erscheint auf Basis dieser Zahlen allemal angebracht, ein Zukauf wäre aber eher nur dann zu überlegen, wenn die Aktie aus ihrer Seitwärtsrange herauskommt und man so vermuten darf, dass man nicht der Einzige wäre, der dieses solide Zahlenwerk mit Käufen beantwortet.
Quellenangaben:
Vorläufiges Ergebnis 2. Quartal und Prognose-Anhebung, 29.07.2024; https://newsroom.knorr-bremse.com/knorr-bremse-veroeffentlicht-vorlaeufige-ergebnisse-fuer-das-zweite-quartal-2024-und-hebt-ausblick-fuer-2024-an/
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