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Das erste Quartal lief beim Salz- und Düngemittelhersteller K+S zwar viel schlechter als vor einem Jahr, andererseits aber klar besser als seitens der Analysten erwartet. Die endgültigen Ergebnisse kamen gestern – und machten klar: Das wird hier nicht einfach für die Bullen.
Das Geschäft mit Düngemitteln, das den Umsatz bei K+S eindeutig dominiert, ist kein leichtes, denn Nachfrage und Angebot schwanken ebenso stark wie die Preise. Und berechenbar ist da herzlich wenig. Klar war aber, dass die extrem starken Gewinnmargen, die K+S in den Jahren 2021/2022 erreichte und dadurch Rekordgewinne einfuhr, nicht für die Ewigkeit gemacht waren. Lieferengpässe und der Ukraine-Krieg waren die Kombination, die zu einer immensen Nachfrage nach Düngemitteln bei zu geringem Angebot führte. Aber 2023 kehrte sich die Lage bereits um.
Das Angebot war hoch, die Gewinnmargen brachen weg. Bei K+S fiel die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) von unglaublichen 78 Prozent im Jahr 2021 über 36 Prozent im Jahr 2022 auf 7,66 Prozent im Jahr 2023 zurück. Was zwar ein Wert war, der sich im Vergleich zu früheren Jahren um unteren Ende des Normalen bewegte. Aber die grosse Frage für die Trader lautete:
Wird die Marge noch weiter fallen, ist die ohnehin schon erheblich von ihrem Hoch des Jahres 2022 (36,45 Euro) herunter gekommene Aktie womöglich immer noch zu teuer bewertet? Die Ergebnisse des ersten Quartals deuteten an: eher nicht. Zumindest, wenn es bei dem bleibt, was man bei K+S für die nächsten Monate erwartet. Was stand drin in dieser Bilanz?
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Expertenmeinung: Der Umsatz lag bei knapp 1,0 Milliarden Euro nach 1,2 Milliarden im Vorjahresquartal. Unerfreulich, aber die Analysten hatten im Schnitt zuvor nur 0,9 Milliarden erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam mit 200 Millionen drastisch unter den 454 Millionen des Vorjahres herein, aber auch das war deutlich mehr als die von den Experten prognostizierten 165 Millionen. Und in Bezug auf den Ausblick hielt man an der Prognose fest, dass dieses EBITDA wohl im Bereich zwischen 10 und 30 Prozent unter dem Vorjahr liegen wird, man aber – und das ist für die Preisstabilität natürlich entscheidend – kein Überangebot am Kalimarkt sehe und erwarte.
Aber die Reaktion der Marktteilnehmer auf die weniger schwach als erwartet ausgefallenen Zahlen war keineswegs eine Erleichterungsrallye. Als K+S diese Ergebnisse am 30. April vorab veröffentlichte, machte die Aktie einen kleinen Satz nach oben, der aber umgehend verpuffte. Und auch die gestern vorgelegten, bestätigten Ergebnisse führten nicht dazu, dass der Kurs aus der seit Wochen laufenden Seitwärtsbewegung ausbrach. Was heisst:
Jetzt, nachdem die Chance, mit den Quartalszahlen wieder ein wenig Schwung in den Kurs zu bekommen, vertan ist, fehlen Argumente für einen Ausbruch nach oben. Und selbst wenn es gelingen sollte, sich aus dieser kurzfristigen Seitwärtsspanne zwischen 13,32 und 14,50 Euro zu befreien: Erst, wenn K+S über die beiden mittelfristig entscheidenden Hürden in Form der 200-Tage-Linie bei 14,87 Euro und des April-Hochs bei 15,15 Euro hinaus käme, wäre ein echtes, bullisches Signal gelungen. Das sieht nach einem so steinigen Weg aus, dass es eher wagemutig wäre, wollte man einem solchen Befreiungsschlag vorgreifen.
An der Börse geht es nicht immer nur aufwärts, oft gibt es auch Phasen mit fallenden Kursen und hoher Volatilität.
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