Lam Research steht vor einer Richtungsentscheidung. Geht es jetzt um 1-2 Etagen auf- oder abwärts? Langfristig dürfte die Richtung jedoch klar sein.
Das Geheimnis erfolgreicher Anleger
An der Börse muss man nur Kapital zur Verfügung stellen und abwarten. In den meisten Fällen bekommt man Geld fürs Nichtstun.
Identifiziert man herausragende Unternehmen, bekommt man sogar sehr viel Geld fürs Nichtstun, einerseits durch Dividenden und andererseits durch steigende Kurse.
Und glücklicherweise wird man bei den meisten Aktien langfristig belohnt, man muss nur an Bord bleiben.
Die Mehrheit bleibt aber nicht an Bord, sie steigt ein, dann wieder aus, schichtet um, betreibt Rebalancing, nimmt Gewinne mit, gibt entmutigt auf, realisiert Verluste und so weiter.
Am Ende sind die Jahre verflogen und die grossen Gewinne ausgeblieben. Man schaut den Gewinneraktien hinterher und stellt fest, dass man einige davon selbst mal im Depot hatte.
„Wäre ich doch bloss an Bord geblieben“ – solche und ähnliche Geschichten habe ich unzählige Male gehört.
Aber Sie müssen den Gewinnern in Zukunft nicht mehr hinterherschauen. Das Einzige, was sie dafür tun müssen, ist Top-Unternehmen zu vernünftigen Preisen zu kaufen und dann stoisch dabeizubleiben.
Vola und Risiko sind zwei komplett unterschiedliche Dinge
Im besten Fall steigt man während Crashs und Bärenmärkten ein und sammelt dann all die Perlen ein, die zu diesem Zeitpunkt keiner haben möchte.
Sobald die Panik verfliegt, vollziehen Top-Unternehmen wie Nvidia, LVMH oder Lam Research massive Turnarounds.
Wie es dazu kommt, ist einfach erklärt:
Wenn Panik herrscht, wird unterschiedslos abverkauft.
Wenn die Panik verflogen ist, wird plötzlich allen klar, welche Qualitäten Unternehmen wie Lam Research in Wahrheit mitbringen.
Um zu erahnen, welches Potenzial Lam Research mitbringt, reicht ein einfacher Blick in den Chart.
Der Kurs hat sich binnen zehn Jahren mehr als verzehnfacht. Die Rallye wurde zwar immer wieder durch grössere Korrekturen unterbrochen, doch am Ende wurde wieder und wieder ein neues Allzeithoch erreicht.
So etwas geschieht nie grundlos. Kurzfristig können Aktien die wildesten Kapriolen vollziehen, doch auf lange Sicht steigen Kurse nur, wenn die Fundamentaldaten stimmen.
Das sieht nicht gut aus
Ein Blick in den Chart dürfte die meisten Anleger zusätzlich verunsichern. Das war Ende 2018, als die Aktie auf 12 Dollar eingebrochen ist, auch nicht anders.
Dasselbe gilt für 2020, als Lam kurzzeitig auf 18 USD abgetaucht ist. Und auch für 2022, als die Kurse bis 30 USD gefallen sind.
Derzeit befindet sich Lam Research wieder auf der Abschussliste, der Kurs ist in wenigen Wochen von 113 auf 73 USD eingebrochen.
Vielleicht fällt Ihnen dabei eine Sache auf. Der Kurs bricht zwar immer wieder ein, doch langfristig steigen die Kurse.
Die Branche ist besonders volatil. Doch wer die Volatilität „aushält“ oder sogar für sich nutzen kann, hat mit Lam Research richtig gut verdient.
Wer die Vola seit 10 Jahren aushält und einfach stoisch an Bord bleibt, ist heute 1.000% im Plus. Zehn Jahre hören sich nach viel an, aber wie schnell sind 10 Jahre rückblickend vergangen und wie viele Aktien mit +1.000% haben die meisten Anleger im Depot? Die meisten haben keine einzige, weil:
Die Mehrheit bleibt nicht an Bord, sie steigt ein, dann wieder aus, schichtet um, betreibt Rebalancing, nimmt Gewinne mit, gibt entmutigt auf, realisiert Verluste und so weiter.
Kurzfristige Rückschläge und langfristige Erfolge
Lam Research ist einer der führenden Hersteller von verfahrenstechnischen Geräten und Anlagen für die Halbleiterindustrie. Das Kerngeschäft sind Ätzanlagen. Zu den grössten Kunden des Unternehmens gehören Micron, Samsung, SK Hynix und Taiwan Semi.
Da die Produktionskapazitäten der Halbleiterbranche in Zukunft deutlich ausgebaut werden, wird sich die Nachfrage für die Anlagen von Lam Research entsprechend entwickeln.
Hinzu kommt der stetige Bedarf, alte Anlagen zu ersetzen.
Daher dürfte der Umsatz und Gewinn von Lam Research langfristig deutlich steigen, natürlich unter den branchenüblichen Schwankungen.
Ich vertrete allerdings seit längerer Zeit die These, dass die Branche nicht mehr so zyklisch ist, wie sie einst war.
Die Begründung für diese These könnte man salopp so zusammenfassen: Heutzutage steckt in jedem Produkt ein Chip. Die Grundnachfrage, selbst im Falle einer Rezession, ist so hoch, dass es schwere Gewinneinbrüche, wie es die Halbleiter-Industrie in der Vergangenheit erlebt hat, nicht mehr geben wird.
Zumindest in geringerem Mass.
Daher dürfte die Zukunft von Lam Research in etwa so aussehen wie die Vergangenheit.
In den letzten zehn Jahren konnte Lam den Umsatz von 5,26 auf 14,91 Mrd. USD steigern. Die operative Marge hat sich von 16,5% auf 28,7% verbessert. Gleichzeitig wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 162 auf 132 Millionen Stück reduziert. Der Gewinn ist von 0,50 auf 3,03 USD je Aktie gestiegen.
Ausblick und Bewertung
Das letzte Geschäftsjahr war jedoch herausfordernd. Der Gewinn ist um 11% gesunken. Es handelt sich eben um eine zyklische Branche und dementsprechend ist es auch nicht das erste Mal geschehen.
In den Geschäftsjahren 2008/2009, 2012 und 2019 war der Gewinn ebenfalls rückläufig. Am langfristigen Erfolg hat das wenig geändert.
Am 23. Oktober wird das Unternehmen wieder Quartalszahlen vorlegen und mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich dann entscheiden, ob die zentrale Unterstützung bei 72-73 USD hält oder durchbrochen wird.
Fallen die Kurse vor den Quartalszahlen, geht es statistisch betrachtet danach häufiger aufwärts als abwärts und vice versa.
Da Lam in den letzten Quartalen durchweg die Erwartungen übertroffen hat, liegt die Vermutung nahe, dass das wieder der Fall sein wird. Die Prognostiker sind seit einiger Zeit zu pessimistisch.
Derzeit geht man davon aus, dass der Umsatz um 17% auf 4,06 Mrd. USD und der Gewinn um 18% auf 0,81 USD je Aktie steigen wird.
Sollte die zentrale Unterstützung bei 72-73 USD durchbrochen werden, könnte die Aktie in Richtung 65 oder zum Support bei 55-58 USD durchgereicht werden.
Fallen die Quartalszahlen jedoch gut aus, könnte die Aktie wieder in Richtung 80 oder 86 USD steigen. Über 86 USD kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 90 und 100 USD.
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