Mit Manz hat das wirtschaftliche Trauerspiel in Deutschland sein nächstes Opfer gefunden. Die Reutlinger sind insolvent.
Es ist zum Heulen
Mit Manz hat das wirtschaftliche Trauerspiel in Deutschland sein nächstes Opfer gefunden. Bei VW stehen tausende Stellen auf dem Spiel, Thyssen will Mitarbeiter entlassen, Bosch, Miele, Conti, Henkel, Vodafone, Bayer und Evonik streichen Arbeitsplätze. Selbst Coca-Cola baut in Deutschland Stellen ab, obwohl es dem Unternehmen blendend geht.
Varta ist faktisch insolvent, Leoni hat es ebenfalls getroffen und jetzt auch noch Manz.
Dereinst war das Unternehmen Milliarden Wert, heute so gut wie nichts mehr. Die Reutlinger strauchelt bereits seit einiger Zeit, die Insolvenz kommt trotzdem überraschend. Denn im Oktober hatte man noch eine erfolgreiche Kapitalerhöhung durchgeführt und sich frisches Kapital beschafft.
Heute hat man bekanntgegeben, dass man zahlungsunfähig ist und einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt hat (Link).
Es stehen knapp 1.500 Arbeitsplätze auf dem Spiel, der Grossteil davon in Deutschland, rund 500 davon am Standort Reutlingen.
Zahlungsunfähig
Reutlingen, 18. Dezember 2024 – Der Vorstand der Manz AG hat heute beschlossen, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens aufgrund der eingetretenen Zahlungsunfähigkeit und der insolvenzrechtlichen Überschuldung der Manz AG zu stellen. Der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wird voraussichtlich in den nächsten Tagen eingereicht werden.
Die Zahlungsunfähigkeit ist durch die Entscheidung von Kreditgebern der Manz AG, keine weiteren Mittel zur Verfügung zu stellen, ausgelöst worden. Unabhängig hiervon besteht auch eine insolvenzrechtliche Überschuldung der Manz AG.
Der Vorstand führte in den vergangenen Wochen intensive Gespräche mit mehreren Kapitalgebern und Investoren für neues Eigen- bzw. Fremdkapital. Mit einem der interessierten Investoren gab es weit fortgeschrittene Gespräche, die jedoch unerwartet von diesem Investor abgebrochen wurden. Damit besteht keine Finanzierungslösung, um den notwendigen Finanzmittelzufluss zur Fortführung der Manz AG ausserhalb eines Insolvenzverfahrens abzusichern. Der Vorstand führt unabhängig von dem jetzt notwendigen Schritt gleichwohl Gespräche mit potenziellen Investoren fort.
Nur ein Symptom
Doch Stellenstreichungen und Insolvenzen dieser bekannten Unternehmen sind nur ein Teil des Problems. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen dürfte 2024 rund 25 % über dem Vorjahresniveau liegen. Zuletzt gab es ähnlich viele Insolvenzen im Jahr 2015.
Doch die reine Anzahl verschleiert sogar, wie dramatisch die Lage wirklich ist. Denn die Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen betrifft Kleinstunternehmen. Die Zahl der Insolvenzen von Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern ist in diesem Jahr sogar um 44,4 % gestiegen.
Am härtesten hat es die Branchen Metallerzeugung und -bearbeitung sowie die Hersteller von Papier und Pappe getroffen. In diesen Wirtschaftszweigen hat sich die Zahl der Insolvenzen mehr als verdreifacht.
Derzeit ist der reguläre Handel mit der Manz-Aktie ausgesetzt. Vor der Meldung lag der Kurs bei 4,02 Euro. Ausserbörslich wird die Aktie aktuell bei etwa einem Euro gehandelt.
Dass sich überhaupt noch Käufer finden lassen, ist erstaunlich. Wird die Insolvenz vollzogen, wird die Aktie mit grosser Wahrscheinlichkeit wertlos verfallen.
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