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Die Nordex-Aktie hat seit Ende Februar eine gewaltige Rallye aufs Parkett gelegt und ist jetzt bei überkaufter Markttechnik an einer Widerstandszone gestoppt worden. Aber der Grund, warum sie bis dorthin kam, könnte dazu führen, dass die Bullen versuchen, am Ball zu bleiben.
Man hatte darauf gesetzt, dass sich die Ertragslage beim Windkraftanlagenhersteller Nordex zügig bessern würde, nachdem der Druck durch Altaufträge mit negativen Margen, die aus der Phase Corona / Materialknappheit / Inflations-Peak stammten, langsam verschwindet. Das war der Grund, warum die Bullen bei der Aktie seit Ende Februar zugegriffen hatten, aber dass das erste Quartal derart stark laufen würde, dachten wohl keineswegs alle.
Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 29 Prozent auf 1,547 Milliarden Euro gestiegen. Und dass man sich auf einem so hohen Niveau auch vorerst halten könnte, unterstrich der gegenüber zum Vorjahr über 90 Prozent höhere Auftragseingang von 1,765 Milliarden Euro. Und jetzt rechnet sich das auch endlich wieder. Während die operative Marge auf EBITDA-Basis im ersten Quartal des Vorjahres noch extrem ungute -9,4 Prozent betrug, erreichte sie jetzt mit +3,3 Prozent wieder das rettende Ufer der Profitabilität. Nordex konnte so für die ersten drei Monate von 2024 einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 52,1 Millionen Euro verbuchen.
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Expertenmeinung: Da könnte man denken, dass für die Aktie nunmehr „The Sky is the Limit“ gelten könnte, so dass die Dimension des vorherigen Anstiegs und die überhitzten markttechnischen Indikatoren die Bullen nicht aufhalten werden.
Und ja, ganz grundsätzlich wäre das nicht unmöglich. Immerhin wäre, wenn es gelänge, den Kurs durch die Widerstandszone 15,00/15,63 Euro zu bringen, an dem er jetzt erst einmal ausgebremst wurde, das 2022er-Jahreshoch bei 17,45 Euro ein denkbares Kursziel. Weit genug entfernt, um die Käufer „hungrig“ zu halten.
Aber wenn man das jetzt erreichte Kursniveau mit einem angemessenen Kurs/Gewinn-Verhältnis in Relation setzen wollte, müsste Nordex bei um die 0,50 Euro Nettogewinn pro Aktie herauskommen. Das Nettoergebnis des ersten Quartals lag aber bei -13,1 Millionen Euro. Deutlich besser als die -214,8 Millionen ein Jahr zuvor, keine Frage. Aber eben noch ein Minus. Dies und der Umstand, dass die EBIT-Gewinnmarge nur bei +0,4 Prozent hereinkam (im Gegensatz zu der +3,3 Prozent-EBITDA-Marge) zeigt, dass Nordex zwar auf gutem Weg ist, sich die Profitabilität aber erst einmal stabilisieren muss.
Auch die nach den Zahlen vergebenen, neuen Kursziele der Analysten machen klar, dass man dort nicht davon ausgeht, dass die Bäume ab jetzt in den Himmel wachsen. Zwischen 14,60 und 18,30 Euro lagen die neuen Ziele. Insgesamt liegen die Kursziele, die seit Jahresbeginn neu vergeben oder bestätigt wurden, bei 14,90 Euro. Und da ist Nordex bereits angekommen.
Mittelfristig hat die Aktie allemal Perspektive, aber sollte es zu einem Ausbruch über die jetzt erst einmal als Basis für Gewinnmitnahmen dienende Zone 15,00/15,63 Euro kommen, sollte man einkalkulieren, dass man da eventuell in eine Bullenfalle läuft.
Quellen:
Bericht zum 1. Quartal, 14.05.2024: https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/4500/news-details.html?newsID=2763967
Analysten-Kursziele: https://ir.nordex-online.com/websites/Nordex/German/2700/analysten.html#
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