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O’Reilly Automotive ist ein langfristiger Outperformer, hat gerade ein Kaufsignal ausgelöst und obendrein dürften die Prognosen zu niedrig sein.
Kursbewegungen ohne Substanz
Im kurzfristigen Zeitfenster sind die meisten Kursbewegungen charttechnisch getrieben und haben überhaupt nichts mit der geschäftlichen Realität eines Unternehmens zu tun.
Aktien steigen oder fallen ohne jeden ersichtlichen Grund, abgesehen von charttechnischen Erwägungen.
Beispiele dafür findet man wie Sand am Meer.
Der Kurs von O’Reilly Automotive ist gestern beispielsweise um 3,57% gestiegen, News gab es keine.
Die letzten Quartalszahlen liegen Wochen zurück, die nächsten werden in etwa einem Monat veröffentlicht. Es gab auch keine Anpassung des Ratings oder Quartalszahlen bei der Konkurrenz, einfach nichts.
Nachdem die Aktie über 1.005 USD ausgebrochen ist, dürften etliche Algos und Trader auf den Zug aufgesprungen sein.
Wie Sie sehen, spielt die fundamentale Lage – oder man könnte auch sagen die Realität – kurzfristig keine Rolle.
Chance statt Hiobsbotschaft: Kursschwankungen nutzen
Was sich wie eine Hiobsbotschaft anhört, ist in Wirklichkeit ein Segen. Wer dazu in der Lage ist, den intrinsischen Wert von Unternehmen auch nur halbwegs richtig einzuschätzen, kann die Kursschwankungen für sich nutzen.
In der Zeit, in der der Kurs von O’Reilly Automotive von 1.168 auf 950 USD gesunken ist, hat sich am Unternehmen selbst überhaupt nichts verändert.
Der Rücksetzer entspricht einem Kursverlust von nahezu 20%. Das ist in etwa die durchschnittliche Rendite, die man mit der O’Reilly -Aktie in den letzten 10 oder auch 20 Jahren erzielen konnte.
O’Reilly ist demnach ein massiver Outperformer und hat den S&P500 um Längen geschlagen. Rücksetzer haben sich am Ende immer als Gelegenheit herausgestellt und da sich am Geschäftsmodell und den zugrundeliegenden Dynamiken wenig geändert hat, stehen die Chancen gut, dass das auch in Zukunft gilt.
Langfristige Outperformance: Studien belegen systematische Fehleinschätzungen
Tatsächlich werden Outperformer an der Börse systematisch zu niedrig bewertet. Wie wären die folgenden Studienergebnisse sonst zu erklären?
In seinem Buch „The Joys of Compunding“ verweist Gautam Baid auf eine Studie, die sich über zwei Dekaden erstreckt hat.
Demnach waren 80% der Aktien, die zu Beginn der Studie Outperformer waren, auch 20 Jahre später noch Outperformer. Dasselbe gilt umgekehrt.
Die Trefferwahrscheinlichkeit erstaunlich hoch.
Das bedeutet, dass an der Börse systematisch Fehler gemacht werden, sonst wäre es nicht möglich, dass die Outperformance von Aktien über einen so langen Zeitraum Bestand hat.
Qualität wird unterschätzt und zu niedrig bewertet und umgekehrt – die meisten mittelprächtigen Unternehmen sind hingegen zu hoch bewertet.
Bitte beachten Sie, dass wir es hier mit Statistik zu tun haben. Beispiele, bei denen es anders aussieht, lassen sich immer finden. 80% sind eben keine 100%.
Es ist jedoch eine äusserst gute Ausgangsbasis.
Das ist die Grundlage für Outperformance
Man könnte eine ganze Reihe von Gründen dafür nennen, warum die Outperformer der Vergangenheit in der Regel auch in Zukunft den Markt schlagen.
Dazu gehört beispielsweise, dass sich Unternehmen und Märkte in den meisten Fällen nur langsam verändern.
Erfolgsmodelle werden in den seltensten Fällen über Nacht obsolet. Und mittelprächtige Unternehmen lösen ihre Probleme auch nicht über Nacht.
Hinzu kommt, dass die Konsensschätzungen bei vielen Top-Unternehmen ständig zu niedrig sind.
O’Reilly hat die Erwartungen in den letzten fünf Quartalen durchweg übertroffen.
Man würde vielleicht annehmen, dass daraufhin die Konsensschätzungen für den Gewinn in diesem Jahr gestiegen sind, doch das Gegenteil ist der Fall – sie wurden in den letzten 6 Monaten von 42,72 auf 42,14 USD je Aktie gesenkt.
Wenn Ihnen jetzt die Fragezeichen durch den Kopf schwirren, zeigt das nur, dass da oben noch alles richtig funktioniert.
Die Vermutung liegt nahe, dass die Konsensschätzungen für 2024 zu niedrig sind. Selbst wenn sie es nicht sind, kommt O’Reilly auf eine forward P/E von knapp unter 25, was in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten und dem vorliegenden Geschäftsmodell vertretbar ist.
Grössere Rücksetzer könnten sich demnach als Gelegenheit herausstellen.
Geschäftsmodell
O’Reilly Automotive gehört zu den führenden Einzelhandelsunternehmen im Bereich Ersatzteile, Werkzeuge, Zubehör und Wartungsmaterialien für Kraftfahrzeuge in den Vereinigten Staaten.
Mit einem Netzwerk von über 6.131 Filialen in den USA und Puerto Rico, 63 in Mexiko und 23 in Kanada bedient O’Reilly sowohl professionelle Werkstätten als auch Hobbymechaniker.
Die Firma bietet eine breite Palette an Produkten, die von einfachen Ersatzteilen wie Batterien und Ölfiltern bis hin zu speziellen Werkzeugen und Diagnosegeräten reichen.
O’Reilly legt grossen Wert auf Kundenservice und Schulung, was sich in ihren umfangreichen Programmen zur Unterstützung von Mechanikern und DIY-Enthusiasten widerspiegelt. Dazu gehören Schulungen, Online-Ressourcen und technische Unterstützung durch Fachpersonal in den Filialen.
Die Branche ist stark fragmentiert ist, daher führt O’Reilly auch immer wieder Übernahmen durch und integriert die Filialen in das bestehende Netzwerk ein.
Dadurch ergeben sich entsprechende Vorteile im Einkauf, wodurch die Profitabilität der neuen Niederlassungen deutlich gesteigert werden kann.
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