Porsche Aktie Prognose Porsche stürzt ab

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Porsche
ISIN: DE000PAG9113
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Ticker: P911 --- %

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Chartanalyse
Basis 6 Monate bearish
Zur Porsche Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Dass sich die deutsche Automobilindustrie seit geraumer Zeit in einer Krise befindet, ist mittlerweile bekannt. Nun scheint sich die Lage aber weiter zuzuspitzen, denn die ohnehin bereits stark angeschlagenen Automobilwerte verlieren gerade weiteren Boden unter den Füssen.

Diese Woche hat auch die Porsche-Aktie wichtiges Terrain eingebüsst. Nachdem sich das Papier von August bis Oktober noch stabilisieren konnte, wurde der aufgebaute Boden deutlich unterschritten. Immer mehr Anleger scheinen das Handtuch zu werfen, um weitere Verluste zu vermeiden.     

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Bereits im Juli dieses Jahres hatte ich meine Aussichten auf den Automobilkonzern gesenkt. Die dunklen Wolken scheinen sich nach wie vor nicht zu verziehen und ich sehe zumindest bis Jahresende wenig Chancen auf eine deutliche Erholung.

Viele Anleger werden ihre Positionen wohl noch bis zur Jahreswende abstossen, um steuerliche Verluste geltend zu machen. In diesem Fall könnte wohl erst 2025 eine mögliche Erholung einsetzen. Angekommen an einem neuen Allzeittief, gibt es für die Aktie nach unten hin keine klaren Kursziele. Solange zumindest der zuletzt gebrochene Boden bei 63.68 EUR nicht wieder zurückerobert wird, bleibt die Aktie wohl auf der Abschussliste.

Aussicht: BÄRISCH

Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 58.34 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der Porsche Aktie

Am Freitag nach Handelsende gab die Porsche AG das Ergebnis der ersten drei Quartale heraus. Das war zwar im Vergleich zum Vorjahr schwach. Aber die Frage für den Start in die Woche lautet: Schwächer als gedacht … oder besser als befürchtet?

Die Sportwagenschmiede hatte die Investoren bereits früh im Jahr darauf vorbereitet, dass 2024 nicht gerade ein Rekordjahr werde. Auch wegen China, das ist ein Problem für alle europäischen Autobauer. Aber ebenso deswegen, weil gleich fünf der sechs Modellreihen erneuert werden. Und da ist es normal, dass der Absatz zeitweise wegsackt, weil viele Kunden das neue Modell abwarten wollen. Und am Ende standen da Neun-Monats-Zahlen zu Buche, die, wenngleich eher am unteren Ende, so doch im Rahmen des avisierten lagen:

Die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge lag mit 226.026 um 6,9 Prozent unter denen des Vorjahreszeitraums. Der Umsatz sank um 5,2 Prozent. Die operative Gewinnmarge ging deutlich von 18,3 auf 14,1 Prozent zurück, der operative Gewinn fiel um 26,7 Prozent. Der Gewinn pro Aktie sank, bezogen auf diese ersten drei Quartale, von 4,33 Euro auf 3,04 Euro. An den bisherigen Jahreszielen hielt Porsche indes fest: Umsatz 39 – 40 Milliarden, operative Rendite zwischen 14 und 15 Prozent. Das wäre erreichbar, wenn das angelaufene, vierte Quartal besser wird. Porsche zeigt sich dahingehend optimistisch. Und die Marktteilnehmer?

Expertenmeinung: Da die Zahlen an einem Freitagabend kamen, bleibt da nur der Blick auf den nachbörslichen Handel, der aber durchaus stattliche Umsätze vorweisen konnte. Da ging es mit der Vorzugsaktie in einen Bereich knapp unter 70 Euro zurück, was bedeutet: Es gab keinen grösseren Abgabedruck, nach den Zahlen wurde nicht einmal das Plus des regulären Handels, in dem die Porsche-Aktie um 1,62 Prozent zulegte, komplett zurückgenommen. Kann das heute bzw. im Verlauf dieser neuen Handelswoche so bleiben, sprich nehmen die Akteure die Zahlen mit einem „hätte schlimmer kommen können“ an?

Porsche Vz.: Chart vom 25.10.2024, Kurs 70,28 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 25.10.2024, Kurs 70,28 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Möglich wäre es. Denn hier ist ein „noch schlechter als gedacht“ wie bei anderen deutschen Autobauern ausgeblieben. Und auch, wenn man nicht sicher sagen kann, wie sich die Anteile des Absatz- und Margenrückgangs auf das hartnäckige Problem China und das nur zeitweilige Problem der Modellwechsel verteilt, entsteht doch ein Gesamteindruck relativer Stärke. Dass die Porsche-Aktie deutlich teurer bewertet ist als andere deutsche Automobiltitel, kann zwar zum Risiko werden. Aber nur, wenn die Trader die höhere Bewertung in grösserem Umfang infrage stellen. Am Freitagabend, so scheint es, taten sie es nicht.

Zudem fällt auf, dass sich Porsche seit Juni in einer Bodenbildung befindet, während VW, Mercedes-Benz und BMW seither neue Jahrestiefs markierten. Bleibt dieser durch die Ergebnisse und die Kommentierung der Porsche AG durchscheinende Optimismus, dass man nur gerade ein wenig den Gang herausnehmen musste, erhalten, bliebe auch das Tor zur Vollendung der Bodenbildung offen. Dazu müsste der Kurs zwar erst einmal alle mittelfristigen Charthürden abräumen, die jetzt noch im Weg stehen und zurück über den einstmaligen Ausgabepreis der Aktie bei 82,50 Euro. Aber solange sie nicht doch noch deutlicher abrutscht und die Bodenbildungs-Zone mit Kursen unter 63,68 Euro nach unten verlässt, bleibt dieses Szenario möglich und die Aktie es wert, im Auge behalten zu werden.

Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis 2024, 25.10.2024: https://newsroom.porsche.com/de/2024/unternehmen/porsche-drittes-quartal-2024-finanzzahlen-37670.html

Würde die Porsche AG-Aktie über ihren Ausgabepreis von 82,50 Euro steigen, zu dem sie die Anleger vor gut zwei Jahren beim Börsengang bekamen, wäre sie charttechnisch erst einmal aus dem Schneider. Doch es ist unübersehbar, dass dieser Weg steinig ist. Zu steinig?

Dass der Aktienkurs der Sportwagenschmiede unter seinen Ausgabepreis vom September 2022 fallen könnte, war für viele lange nur ein Szenario übelster Schwarzmaler. Bis es zur Jahreswende tatsächlich dazu kam. Abgelöst wurde das neue Rekordtief dann zwar von einer beeindruckenden Rallye, die bis Anfang April währte. Aber da hatte man auf eine schnelle Belebung des Wachstums gehofft, vor allem im so wichtigen Markt China … und lag damit, wie sich zeigte, schief. Seither gab es einen neuen Abwärtsschub, der auf neue Tiefs führte. Und seit Juli sehen wir ein volatiles Auf und Ab, das indes bislang keine Indizien aufweist, dass ein Ausbruch nach oben vor der Tür stehen könnte.

Bezeichnend war, dass die Porsche-Aktie am Montag zum Tagesverlierer im DAX wurde, während dieser neue Rekordmarken eroberte. Was einerseits die Frage aufwirft, wie der DAX auf Dauer weiter zulegen kann, wenn Aktien wie Porsche als Symbole potenziellen Wachstums zugleich am Boden bleiben. Aber was andererseits die Frage aufwirft, ob die Aktie überhaupt dort hingehört und nicht im Gegenteil eine Menge Aufholpotenzial hätte?

Expertenmeinung: Die Analysten sehen Porsche insgesamt höher, das durchschnittliche Kursziel findet sich derzeit bei 87 Euro. Allerdings ist dieser Durchschnitt nicht unwesentlich von dem von JP Morgan ausgelobten Kursziel von 110 Euro beeinflusst, mit dem man mit Abstand das höchste Ziel hält. Mit 110 Euro zurück in der Region der alten Hochs? Gefallen würde das den Anteilseignern natürlich schon. Aber dazu bräuchte es frische Käufer. Und die wiederum hätten gerne frische, tragfähige Argumente, um in eine Aktie einzusteigen, die so auffallend hinter dem DAX zurückbleibt.

Aber genau da klemmt es eben momentan. Die Verkaufszahlen sind ernüchternd, da hilft es nichts, dass es anderen Autobauern nicht besser geht. Am Freitag meldete Porsche für die ersten drei Quartale ein Absatzminus von sieben Prozent, Hauptursache, es wundert nicht: China. Dorthin wurden 29 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zwar hatte Porsche von vornherein darauf hingewiesen, dass 2024 besonders viele Modellwechsel anstehen, was die Verkaufszahlen wegen des Wartens auf das neue Modell immer ausbremst. Aber am Montag wurde kolportiert, dass das Unternehmen im Rahmen von Gesprächen mit Analysten im Vorfeld der Bilanz des dritten Quartals von hohen Fixkosten gesprochen habe, man fürchtet daher eine Quartalsbilanz, die selbst moderate Hoffnungen enttäuschen könnte. Ob es wirklich so kommt, wird sich weisen müssen, der offizielle Termin für die Vorlage der Ergebnisse ist der 25. Oktober.

Aber ob die Aktie sich bis dahin auf den Pfad einer Aufholjagd begeben würde oder nicht: Alles, was sich unterhalb des ursprünglichen Ausgabepreises von 82,50 Euro bewegt, ist bärisches Terrain. Steigt der Kurs über diese Marke, wäre mit ihr auch die im Frühjahr 2023 etablierte Abwärtstrendlinie und eine Reihe von im Weg stehenden Zwischentiefs bezwungen, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt. Gelingt das, idealerweise mit einer Bilanz, die man unter dem Strich mit „es hätte viel schlimmer kommen können“ bewertet, wäre der Weg nach oben erst einmal wieder frei. Bis dahin aber wäre er steinig genug, um ihn doch besser anderen zu überlassen.

Porsche AG Vorzugsaktie: Chart vom 14.10.2024, Kurs 69,54 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Wie bei den anderen deutschen Automobilherstellern ging es im letzten Halbjahr auch der Porsche-Aktie ordentlich an den Kragen. Ein hartnäckiger Abwärtstrend sorgte für einen Kurssturz von mehr als 30%.

Seit Juli dieses Jahres hat sich die Gesamtlage wieder etwas stabilisiert und wir sehen den Versuch einer Bodenbildung. Die Bullen starteten im Laufe der vorigen Woche eine Attacke und der wichtige Widerstand knapp oberhalb der Marke von 72 EUR konnte endlich gebrochen werden. Doch es fehlte die Bestätigung. Mittlerweile hat sich der Wind sogar wieder gedreht und Anleger müssen sich mit Kursabschlägen herumschlagen.

Expertenmeinung: Die ersehnte Trendwende scheint vorerst einmal abgeblasen. Aktuell bleibt nur die Hoffnung, dass die Kurse nicht wieder unter die immens wichtige 50-Tage-Line zurückfallen. Dies wäre ein weiteres Zeichen von Schwäche und somit könnte sich die Talfahrt unter Umständen sogar weiter fortsetzen. Um erneut einen Versuch in Richtung einer Trendwende zu starten, müssten die Bullen wohl das letzte Zwischenhoch bei 75 EUR durchbrechen. Darunter bleibt die Aktie deutlich angezählt.

Aussicht: NEUTRAL

Porsche AG Aktie: Chart vom 03.10.2024, Kurs: 69.24 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche AG Aktie: Chart vom 03.10.2024, Kurs: 69.24 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Anfangs lief die im Herbst 2022 an die Börse gebrachte Porsche-Aktie hervorragend, aber seit Sommer 2023 ist aus dem Sprinter ein Bremsklotz im DAX geworden. Und das Chartbild wirkt momentan nicht, als würde sich das schnell ändern. Kann man hier trotzdem investiert sein?

Wenn einem jemand etwas verkaufen will, klopft man ein solches Angebot gemeinhin sorgfältig in Bezug auf die Frage ab, ob da jemand ein faires Angebot unterbreitet oder nur eine Gelegenheit sieht, einem etwas zu für den Verkäufer perfekten, für den Käufer aber zu hohen Preis anzudrehen.

Da ist man bei Gebrauchtwagen auf der Hut, beim Kauf eines Hauses sowieso, bei Aktien … eher nicht. Das muss nie, endet aber bisweilen unerfreulich. Denken Sie an das Schicksal der T-Aktie oder an die „Aktie Gelb“, d.h. die heutige DHL-Aktie, die auch 13 Jahre brauchte, bis sie richtig in die Gewinnzone lief … und nicht wenige andere.

Wird man die Aktie der Sportwagenschmiede Porsche in ein paar Jahren auch in diese Kategorie einordnen? Oder ist der aktuelle Kurs nahe am bisherigen, im August bei 65,12 Euro markierten Rekordtief einer, bei dem man sich in ein paar Jahren wünschen würde, zugegriffen zu haben?

Expertenmeinung: Dass die Porsche-Aktie innerhalb der Aktien aus der Automobilbranche eine der „Guten“ ist, liesse sich angesichts der hier im Vergleich zu den Massenherstellern höheren Renditen und der tendenziell ebenso treuen wie kaufkräftigen Klientel durchaus behaupten. Aber ob das verhindert, dass die Aktie im Sog einer immer mehr unter Druck geratenen Branche landet, ist zweifelhaft. Zumal Porsche weiter Teil des langsam „kriselnd“ wirkenden Volkswagen-Konzerns ist und die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis hier höher als bei Automobiltiteln üblich ist, wodurch die höhere Umsatzrendite bereits im Kurs eskomptiert ist. „Billig“ ist die Aktie daher auch auf dem aktuell gedrückten Niveau noch nicht.

Auch seitens der Charttechnik stellt sich die Sache wacklig dar. Der Kurs mäandert über dem oben genannten, bisherigen Rekordtief von 65,12 Euro seitwärts, zugleich war der letzte, Mitte August gestartete Versuch, sich nach oben abzusetzen, auffällig früh gescheitert. Denkbar wäre es daher durchaus, dass Porsche nach unten ausbricht … mit offenem Ausgang, denn ein charttechnisch fundiertes Kursziel liesse sich auf neuen Rekordtiefs nicht festsetzen, aber:

Porsche Vz.: Chart vom 09.09.2024, Kurs 66,36 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vz.: Chart vom 09.09.2024, Kurs 66,36 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Das heisst noch lange nicht, dass wir es deswegen mit einer Aktie zu tun hätten, die weit über dem fairen Preis an die Börse ging und der ein jahrelanges Siechtum unterhalb dieses alten Ausgabepreises von 82,50 Euro bevorsteht. Dafür steht hinter dieser Aktie einfach zu viel solide Substanz. Kurzfristig ist Vorsicht geboten, denn bislang erwarten die Analysten immer noch Jahr für Jahr weiter steigende Gewinne. Das ist jetzt irgendetwas zwischen offen und unrealistisch … und wenn Porsche in den kommenden ein, zwei Jahren weniger verdient, ist die Aktie auf dem derzeitigen Kursniveau nicht nur „nicht billig“, sondern „zu teuer“. Aber das dürfte eben kein Dauerzustand sein. Wie geht man damit um?

Entweder man wartet eine saubere Trendwende nach oben ab, die man sehen würde, sobald die Aktie mit Closings über 83 Euro über den alten Ausgabepreis von 82,50 und mit ihm über eine markante Widerstandszone nebst mittelfristiger Abwärtstrendlinie gelaufen ist. Oder man versucht, sich sukzessiv in Selloff-Phasen Schritt für Schritt in kleineren Tranchen einzukaufen. Wobei man dann zwingend mit kleinem Kapitaleinsatz agieren muss, da auf der Unterseite in einem turbulenten Börsenumfeld auch bei einer Aktie wie Porsche nichts unmöglich ist, … weswegen letztere Variante die vielleicht spannendere, aber auch riskantere ist.

Gestern senkte die Porsche AG die 2024er-Prognose-Eckdaten, heute kommt die Halbjahres-Bilanz. Nachdem die Aktie am Dienstag mit -5,09 Prozent der grösste Verlierer im DAX war, dürften sich einige für heute warm angezogen haben. Aber muss man das wirklich?

Wie die Halbjahreszahlen ausfallen werden, war zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieser Analyse am Dienstagabend zwar noch offen. Aber wenn man sich überlegt, dass der Gesamtjahresausblick bereits gesenkt wurde und die Reaktion auf diese Senkung bereits am Dienstag erfolgte, ist zumindest offen, ob die Anleger heute erneut aussteigen und die Aktie dadurch womöglich sogar unter das bisherige Rekord-Verlaufstief bei 65,66 Euro drücken, das Anfang des Monats markiert wurde.

Denn die Aktie stand ja nicht ohne Grund seit April unter Druck. Die Marktteilnehmer realisierten, dass 2024 für Porsche keine neuen Bestmarken bringen wird, nachdem die Sportwagenschmiede selbst unterstrich, dass 2024 wegen der zahlreichen Modellwechsel (fünf von sechs Modellreihen sehen einen Modellwechsel im laufenden Jahr) ein „Übergangsjahr“ werde. Ein Jahr also, in dem Massnahmen Umsatz und Gewinn bremsen, die darauf ausgelegt sind, dafür 2025 und 2026 umso mehr Wachstum zu generieren.

Das ist also bereits im Kurs eskomptiert, was also sollte die Trader heute beim Blick zurück auf das erste Halbjahr noch schrecken, jetzt, nachdem der Ausblick bereits vorher gesenkt wurde? Vor allem, wenn man sich die Sache mal genauer ansieht.

Expertenmeinung: Denn ja, die Prognose wurde durchaus spürbar zurückgenommen. Den Umsatz sieht Porsche jetzt bei 39 bis 40 statt bei 40 bis 42 Milliarden Euro, die operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15 statt wie bisher zwischen 15 und 17 Prozent. Das wird den Gewinn spürbar drücken. Doch über diese blanken Zahlen hinaus ist ja entscheidend, warum es zu dieser Anpassung kam. Und da sieht man umgehend:

Es liegt keineswegs daran, dass die Nachfrage stockt oder sich Porsche in Bezug auf die Umstellung der Modelle verzettelt hätte. Es liegt daran, dass die Überflutungen der vergangenen Wochen in vielen Regionen Deutschlands auch einen wichtigen Zulieferer des Unternehmens getroffen hatten, was dazu führt, dass sich Porsche einem Engpass bei Aluminium-Bauteilen für Karosserien ausgesetzt sieht. Kurz: Das sind einfach nur ärgerliche Umstände, für die aber wenn, dann eben das Wetter etwas kann, nicht aber die Porsche AG. Die Ursache der Prognose-Senkung ist damit eine, die ein vorübergehendes Problem darstellt.

Ob die heutige Halbjahresbilanz noch irgendwelche weiteren Haare in der Suppe birgt, lässt sich am späten Dienstagabend zwar nicht vorhersehen, aber wenn, hätte man das vermutlich im Rahmen dieser einen Tag davor angesetzten Prognose-Senkung bereits angedeutet. So gesehen kann dieser Doji, den der Dienstag im Chartbild hinterlassen hat, durchaus zu einem Sprungbrett werden.

Sollte die Porsche-Aktie das Verlaufstief bei 65,66 Euro testen oder sogar unterbieten, wäre diese Möglichkeit zwar umgehend vom Tisch. Aber legt die Aktie heute zu, wäre die Chance, dass die Aufwärtswende nur unterbrochen wurde, mit Händen zu greifen und würde, sobald das vorherige Zwischenhoch bei 76,14 Euro bezwungen wird, den Weg in Richtung der mittelfristig wichtigen Zone 81,00/82,50 Euro freigeben.

Dr. Ing. h.c. F. Porsche Vorzugsaktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs 68,94 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Anpassung der 2024er-Prognose, 23.07.2024:
https://investorrelations.porsche.com/de/announcements/20240701-222859-die-dr-ing-h-c-f-porsche-aktiengesellschaft-passt-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2024-an