Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des US-Unternehmens geht seit dem Wahlsieg Trumps regelrecht durch die Decke. In den letzten Handelstagen konnte die Salesforce-Aktie mehr als +10% zulegen und die Bullen scheinen weiterhin nicht genug zu haben.
Mittlerweile konnte sogar der Widerstand bei rund 329 USD scheinbar mühelos überwunden werden. Auch das Handelsvolumen zog dieser Tage stark an und liefert somit weitere positive Signale. Der Trend befindet sich aktuell in einer bullischen Phase.
Expertenmeinung: Zuletzt hat Jefferies die Aussichten der Aktie von 350 USD auf 400 USD angehoben. Dies hat der Aktie weiteres positives Momentum beschert. Dennoch sollten Anleger einen kühlen Kopf bewahren. Der Abstand der Kurse zur 50-Tage-Linie ist auf ein neues Rekordniveau gestiegen.
Lediglich im Juni, als die Aktie unter Druck war, lag die Spanne auf ähnlichem Niveau und führte in Folge zu einer Snapback-Rallye. Eine Konsolidierung bzw. eine Zwischenkorrektur wäre längst überfällig und könnte in Folge womöglich wieder gute Kaufgelegenheiten liefern.
Die Börse feiert die bevorstehenden Zinssenkungen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum Salesforce in Richtung Allzeithoch durchstarten könnte.
Bank of Japan beruhigt Märkte
Nachdem der Nikkei an einem Tag um 12 % abgestürzt ist, hat die Bank of Japan die Märkte beruhigt und ist verbal zurückgerudert.
Das hat zu einer Stabilisierung des Yen und einer brachialen Erleichterungsrallye geführt. Die grundlegenden konjunkturellen Probleme werden wieder ignoriert, sind aber längst nicht vom Tisch. Wie sinnvoll das ist, darf infrage gestellt werden.
Doch vorerst dürfte die Rallye weitergehen. Die Erleichterung war zu gross, um zeitnah wieder in sich zusammenzustürzen. Das wird erst passieren, sobald die Konjunktursorgen wieder die Schlagzeilen beherrschen.
Bis dahin wird die Börse die bevorstehenden Zinssenkungen feiern. Denn nachdem die US-Inflationsrate im Juni auf den niedrigsten Stand seit März 2021 gefallen ist, dürfte die FED mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Leitzins senken.
Börse feiert bevorstehende Zinssenkungen
Im Juli ist die Inflation in den USA entgegen den Erwartungen von 3,0 % auf 2,9 % gesunken. Die monatliche Teuerungsrate lag bei 0,2 %. An der Inflationsfront zeichnet sich eine zunehmende Entspannung ab.
Es wäre daher sogar möglich, dass die US-Notenbank im September zwei Zinsschritte durchführt und den Leitzins von 5,25 – 5,50 auf 4,75 – 5,00 Prozent senkt.
Das dürfte dem Aktienmarkt weiter Auftrieb verschaffen. Neben der Tatsache, dass die Flut alle Boote hebt, bringt Salesforce noch hausgemachte Kurstreiber mit.
Das beginnt mit dem bullischen Chartbild. Nach den letzten Quartalszahlen kam es zu einem Kurssturz, der aber umgehend wieder revidiert wurde. Vermutlich hatten die negativen Schlagzeilen eine kurze Panik ausgelöst, doch die Mehrheit der Anleger, die sich anschliessend den Quartalsbericht zu Gemüte geführt haben, sind offensichtlich zu einer bullischen Haltung gelangt.
Jetzt steht die Aktie kurz vor einem möglichen Kaufsignal. Gelingt ein Ausbruch über das Widerstandsband bei 263 – 265 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 268 – 278 sowie 288 – 293 USD.
Das wird vollkommen unterschätzt
Aus fundamentaler Sichtweise lässt sich ein möglicher Kursanstieg ebenfalls rechtfertigen. Im letzten Quartal lag der Gewinn mit 2,44 je Aktie über den Schätzungen von 2,38 USD. Der Umsatz lag mit 9,13 Mrd. USD im Rahmen der Erwartungen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung um 44 %.
Ich hatte in früheren Artikeln immer wieder darauf hingewiesen, dass Salesforce ein „Underearner“ war und dazu in der Lage wäre, wesentlich profitabler zu sein, wenn man nur die notwendigen Massnahmen ergreifen würde. Salesforce hatte beispielsweise die Preise über sieben Jahre nicht erhöht, inzwischen hat man es jedoch.
Bei dem vorliegenden Geschäftsmodell und der enormen Kundenbindung, ergab diese Strategie nie Sinn, und man kann als Aktionär nur hoffen, dass man diese Vorgehensweise dauerhaft begraben hat. Doch das ist nur einer von vielen Gründen, warum die Profitabilität von Salesforce perspektivisch steigen sollte.
Cash ist King
Versierte Anleger werden aber ohnehin wissen, dass der gemeldete Gewinn nicht der beste Massstab ist, den Erfolg von Salesforce zu messen. Der freie Cashflow liefert ein noch besseres Bild und konnte im ersten Quartal um 43 % auf 6,08 Mrd. USD gesteigert werden.
Derzeit geht man davon aus, dass der FCF in diesem Jahr um 24 % auf 12,00 USD je Aktie steigen wird. Etwas mehr als die Hälfte davon hat Salesforce bereits in Q1 erwirtschaftet. Salesforce erzielt zwar meistens einen grossen Teil des freien Cashflows im ersten Quartal, aber die Vermutung liegt nahe, dass die aktuellen Konsensschätzungen zu niedrig sind.
Sollte das nicht der Fall sein, ist die Aktie dennoch unterbewertet. Selbst bei einem moderaten P/FCF von 25 liegt der faire Wert von Salesforce bei 300 USD. Sind die Schätzungen zu niedrig und unterstellt man einen P/FCF von 30, kommt man auf Kursziele weit über dem bisherigen Allzeithoch.
Salesforce ist im Höhenflug. Bei den geschäftlichen Erfolgen ist das kein Wunder. Bricht die Aktie jetzt auf ein neues Allzeithoch aus?
So gut lief das letzte Quartal
Salesforce ist im Höhenflug. Bei den geschäftlichen Erfolgen ist das kein Wunder. Das waren die ersten Worte der letzten Analyse (Salesforce: Die Bullen lassen es krachen. Mit gutem Grund) und sie sind heute genauso richtig wie damals.
Bei Salesforce läuft es blendend und es gibt keine Hinweise darauf, dass sich das zeitnah ändern wird.
Wie man am Mittwoch nachbörslich bekannt gab, lag der Gewinn in Q4 mit 2,29 je Aktie über den Erwartungen von 2,25 USD. Der Umsatz übertraf mit 9,29 Mrd. die Analystenschätzungen von 9,22 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung von 36 %. Bei Abo-Modellen ist der freie Cashflow jedoch aussagekräftiger als der gemeldete Gewinn. Der freie Cashflow konnte um 27 % auf 3,26 Mrd. USD gesteigert werden.
Der Umsatz im abgeschlossenen Geschäftsjahr legte um 11 % auf 34,9 Mrd. USD zu und der freie Cashflow um 50 % auf 9,50 Mrd. USD.
Zukunftsaussichten: Salesforce auf dem Weg zu neuen Rekorden
Der Auftragsbestand konnte um 17 % auf 56,9 Mrd. USD gesteigert werden. Das neue Geschäftsjahr dürfte demnach genauso erfolgreich werden wie das letzte.
Salesforce stellt einen Anstieg des Umsatzes um 8-9 % auf 37,7 – 38,0 Mrd. USD in Aussicht, das Subskriptionsgeschäft soll um 10 % wachsen. Die operative Marge (non-GAAP) soll von 30,5 % auf 32,5 % steigen und die operative Marge nach GAAP von 14,4 % auf 20,4 %. Der operative Cashflow soll um 21-24 % gesteigert werden, der freie Cashflow dürfte in ähnlichem Masse zulegen.
Sollte das der Fall sein, würde Salesforce im laufenden Geschäftsjahr einen freien Cashflow von mindestens 11,5 Mrd. USD erzielen. Da Salesforce keine nennenswerten Schulden und Barmittel in Höhe von 8,47 Mrd. USD hat, wird dieses Kapital nicht benötigt und kann an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Daher hat man weitere Buybacks in Höhe von 10 Mrd. USD (rund 3 % des Börsenwerts) und erstmals eine Dividende beschlossen. Vorerst will man 0,40 USD pro Aktie und Quartal ausschütten. Die Dividendenrendite liegt demnach bei 0,51 %, in den kommenden Jahren sind jedoch massive Steigerungen zu erwarten.
Ausblick und Bewertung
Die Aktie scheint trotz der massiven Rallye der vergangenen Monate, während der wir uns immer wieder positiv zum Unternehmen geäussert haben, nicht überbewertet zu sein. Aktuell kommt Salesforce auf einen forward P/FCF von 26,1. Mit Blick auf die Charakteristiken des Geschäftsmodells sowie den vorliegenden Wachstumsraten könnte man wesentlich mehr rechtfertigen. Daher war die Aktie in der Vergangenheit auch meistens teurer, wesentlich teurer.
In den fünf Jahren vor 2020 lag der P/FCF durchschnittlich bei 40,4. Das bedeutet nicht, dass die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigen muss, doch auszuschliessen ist es nicht.
Aus technischer Sicht ist die Aktie klar bullisch, es stellt sich nur die Frage, ob das bisherige Allzeithoch in einem ersten Anlauf überwunden werden kann. Sollte das nicht der Fall sein, könnte es vorher nochmal zu einem Rücksetzer zur Unterstützungszone bei 284 – 290 USD kommen, vielleicht werden sogar 270 USD angesteuert.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es anschliessend zu einem Ausbruch auf ein neues Allzeithoch kommt, wenn es nicht schon vorher passiert. Es wäre gut möglich, dass ein direkter Ausbruch gelingt. In beiden Szenarien ergäben sich dann extrapolierte Kursziele bei 335 und 350 USD.
Geschäftsmodell
Salesforce ist der weltweit führende Anbieter von CRM-Systemen (Kundenbeziehungsmanagement). Salesforce hat also ein Produkt, dass jedes Unternehmen ab einer gewissen Grösse benötigt und nutzt man die Systeme erst, ist ein Wechsel der Kunden zur Konkurrenz kaum mehr möglich.
Gleichzeitig baut der CRM-Konzern seine Angebotspalette stetig aus und wächst somit nicht nur durch die Gewinnung von Neukunden, sondern auch in erheblichem Mass dadurch, dass man das Geschäft mit den Bestandskunden immer weiter steigert.
Und je stärker und vielfältiger die Integration von Salesforce-Systemen bei den Kunden ist, desto aufwändiger wird der Wechsel. Das führt zu einer ausserordentlich hohen Kundenbindung. Hat man einen Kunden erstmal gewonnen, bleibt er in der Regel für lange Zeit einer.
Darüber hat Salesforce nach vielen Jahren endlich Preiserhöhungen durchgeführt. Dieser Faktor, gepaart mit den laufenden Effizienzmassnahmen, führen zu überproportionalen Gewinnsteigerungen.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Ende November wartete das US-Softwareunternehmen mit soliden Quartalsergebnissen auf. Vor allem die Aussichten auf das laufende Quartal stimmten Marktteilnehmer überaus positiv. Die Folge war ein Kurssprung von mehr als +13% innerhalb von zwei Handelstagen.
Die Salesforce-Aktie beendete damit eine mehrmonatige bärische Phase und katapultierte sich auf ein neues Jahreshoch. Auch das Handelsvolumen war überaus beeindruckend. Hier scheinen auch zahlreiche institutionelle Anleger zugeschlagen zu haben, was die Wahrscheinlichkeit auf weitere Kursgewinne deutlich erhöht.
Expertenmeinung: Wo befinden sich mögliche Kursziele und welche Unterstützungen dürfen nun nicht mehr gebrochen werden? Das Tief des Gaps bei 243.65 USD sollte möglichst gehalten werden. Schlusskurse unter dieser Marke wären alles andere als positiv zu sehen.
Nach oben hin gibt es bis hin zur Marke von 311.75 USD keine markanten Widerstände im Chart. Somit bleibt ein Potenzial von mehr als +20% und die Bullen scheinen die Rallye noch eine Zeit lang aufrecht halten zu wollen.
Aussicht: BULLISCH
Salesforce ist im Höhenflug. Bei den geschäftlichen Erfolgen ist das kein Wunder. Die Margen legen massiv zu und dürften noch weiter steigen.
100% Korrelation
Es gibt Börsenweisheiten, die werden nie alt. Dazu gehört auch das folgende Zitat von Peter Lynch:
„I don’t think people understand there’s 100% correlation with what happens to a company’s earnings over several years and what happens to the stock.“
Die kurzfristige Kursentwicklung ist kaum vorhersehbar. Tendenziell setzt sich ein Aufwärts- oder Abwärtstrend zwar fort, aber das Blatt kann sich auch von einer Sekunde auf die andere wenden.
Langfristig gehen die Fundamentaldaten und der Kurs jedoch Hand in Hand. Der Aktienkurs von Salesforce hat sich über die Jahre hinweg nicht aus Zufall vervielfacht, sondern, weil sich das Geschäft entsprechend entwickelt hat.
All die Rallyes und Crashs, die in dieser Zeit geschehen sind, sind nicht mehr als Hintergrundrauschen.
Unsere Aufgabe als Investor ist daher einfach: Wir müssen uns ein Bild davon machen, wo das Unternehmen in fünf oder zehn Jahren ungefähr stehen wird.
Die einzig wichtige Frage
Im Fall von Salesforce ist das vergleichsweise einfach. Das Unternehmen hat eines der besten, wenn nicht das beste CRM-System, dass es auf dem Markt gibt. Wenige Kunden springen wieder ab, die meisten bleiben an Board und bauen ihr Geschäft mit Salesforce im Laufe der Zeit immer weiter aus.
Die meisten Verträge laufen über Jahre hinweg und werden dann immer wieder verlängert. Darüber hinaus ist das Geschäft hochprofitabel (im Fall von Salesforce zählt der FCF, der gemeldete Gewinn ist nicht aussagekräftig) und von wiederkehrenden Einnahmen geprägt.
Damit könnte man die Analyse zu Salesforce auch schon wieder beenden. Es gibt wenig, was ich noch zu sagen hätte und nicht schon in etlichen Analysen zu Salesforce geschrieben habe. In den letzten 12 Monaten habe ich mich ein halbes Dutzendmal positiv zum Unternehmen geäussert. Die Analysen finden Sie bei LYNX.
Darin werden eine Vielzahl von Themen behandelt, die für das Unternehmen sprechen. Eine der Thesen war, dass Salesforce ein „Underearner“ ist und viel profitabler sein könnte.
(„Jetzt macht Salesforce endlich von der starken Kundenbindung Gebrauch und erhöht die Preise durchschnittlich um 9 %. Eigentlich sollte es Standard sein, die Preise regelmässig und in kleinen Schritten zu erhöhen, doch Salesforce hat das seit mehr als sieben Jahren nicht getan.“)
Margen ziehen massiv an
So langsam zahlt sich das aus. Mit jedem neuen Vertrag und jedem, der verlängert wird, steigen die Margen von Salesforce. Gleichzeitig läuft ein Effizienzprogramm, das diesen Effekt noch weiter verstärkt.
In Summe hat man den Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um 2,6 Mrd. USD gesteigert. Das Bruttoergebnis hat um 2,5 Mrd. USD zugelegt. Das bedeutet, dass die Umsatzkosten nur marginal gestiegen sind. Obendrein hat man die operativen Kosten um 250 Mio. USD gesenkt.
Das dürfte selbst bullische Anleger beeindrucken. Für die armen Seelen, die für über 2 Mrd. USD Leerverkaufspositionen handeln, sieht es sehr schlecht aus.
Im letzten Quartal hat man den Umsatz um 11% auf 8,72 Mrd. USD gesteigert. Gleichzeitig kletterte die operative Marge von 22,7% auf 31,2%. Das Ergebnis legte sprunghaft von 1,40 auf 2,11 USD je Aktie zu.
Als Reaktion darauf schoss die Aktie gestern um 9,36% in die Höhe. Salesforce ist auf dem besten Weg, ein neues Allzeithoch zu markieren.
Ausblick und Bewertung
Für das laufende Geschäftsjahr stellt man einen Anstieg des operativen Cashflows von 30-33% in Aussicht. Da man die Kursschwäche der letzten Monate für nennenswerte Aktienrückkäufe genutzt hat, dürfte der FCF sogar um 39% auf 8,78 USD je Aktie steigen.
In den beiden Folgejahren werden jeweils FCF-Steigerungen um 20% erwartet. Und damit schliesst sich der Kreis:
„I don’t think people understand there’s 100% correlation with what happens to a company’s earnings over several years and what happens to the stock.“ – Peter Lynch
Es gibt nur zwei weitere Faktoren: Die Bewertung und ob die Prognosen richtig sind. Gehen wir davon aus, dass die Prognosen halbwegs richtig sind, lassen sich daraus simple Szenarien ableiten.
Wird Salesforce in zwei Jahren auf einen P/FCF von 20 kommen, wird der Kurs nicht steigen. Liegt der P/FCF dann bei 40, was dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre entspricht, muss der Kurs auf 505,60 USD steigen.
Mit dem Ausbruch über 230 USD, wurde ein Kaufsignal ausgelöst. Schliesst Salesforce per Wochenschluss über 250 USD, wird direkt das nächste Kaufsignal ausgelöst. Mögliche Kursziele liegen bei 270-280 USD. Über 285 USD wäre der Weg in Richtung Allzeithoch frei.
Scheitert der Ausbruch, könnte es zu einem Rücksetzer in Richtung 230 USD führen. Spätestens dort dürften erhöhtes Kaufinteresse aufkommen.