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Die Ergebnisse des 3. Geschäftsjahresquartals fielen gut und über den Prognosen aus. Doch die Siemens-Aktie kam als Reaktion darauf am Donnerstag nicht wirklich überzeugend voran. Das könnte das weitere Aufwärtspotenzial begrenzen, wenn die Bullen nicht sofort nachlegen.
Natürlich ist ein von 23,5 Milliarden im dritten Geschäftsjahresquartal (zweites Kalenderquartal) 2022/2023 auf jetzt 19,8 Milliarden gesunkener Auftragseingang nicht gut. Aber erstens sind sinkende Auftragseingänge mittlerweile bei fast allen Branchen das „neue normal“. Zweitens hatten die Analysten im Schnitt mit 19,2 Milliarden noch weniger erwartet.
Zudem liegt der Auftragseingang damit immer noch über dem Umsatz. Und der kam mit 18,9 Milliarden zwar wie erwartet herein, aber da war es zum Vorjahr (18,15 Milliarden) ein Plus. Was für den Gewinn erst recht galt. Operativ ging es um elf Prozent auf 3,0 Milliarden Euro nach oben, nach Steuern sogar um etwa 50 Prozent von 1,4 auf 2,1 Milliarden, die Experten hatten im Vorfeld 1,95 Milliarden geschätzt. Kein Haar in der Suppe?
Doch, aber kein allzu grosses. Siemens sieht den Umsatzanstieg für das am 30.9. endende Gesamt-Geschäftsjahr jetzt nur noch am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne von +4 bis +8 Prozent. Dieses „Haar“ ist aber auch deswegen klein, weil der Konzern an der Prognose für den Gewinn pro Aktie festhielt: Zwischen 10,40 und 11,00 Euro sollen da drin sein. Was auf dem aktuellen Kurslevel eine Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis von 14,5 bis 15,3 bedeuten würde, für Siemens im historischen Vergleich im Rahmen des Normalen. Die Aktie indes reagierte überraschend schwach:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ein Plus von 2,09 Prozent war für diese insgesamt ja guten Ergebnisse ziemlich dünn, wenn man bedenkt, dass a) die Aktie zuvor korrigiert hatte und b) recht viele andere grosse Unternehmen mit ihren Zahlen weit weniger überzeugen konnten. Und dieses nur kleine Plus könnte für das bullische Lager zum Problem werden.
Denn dadurch ist weder wieder ordentliches Aufwärts-Momentum entstanden, das rein technisch orientierte Trader und Handelssysteme in Marsch setzten müsste noch dürften weniger versierte Marktteilnehmer, die die „Qualität“ einer Bilanz nur an der Reaktion im Kurs beurteilen, auf diesen Zug aufspringen. Und man darf sich ja auch zu Recht fragen: Wenn diese guten Zahlen die Aktie nicht in Schwung bringen, was dann?
Daher müsste die Siemens-Aktie jetzt umgehend und überzeugend zulegen, um das bullische Lager in die Vorderhand zu bringen. Was indes womöglich gar nicht so leicht wird. Denn der Kurs hatte seine Korrektur zu Wochenbeginn im charttechnischen Niemandsland gestoppt, d.h. nicht auf einer markanten Supportlinie gedreht. Dafür liegen die potenziellen Charthürden dicht an dicht. Entscheidend dafür, diese Aktie wieder in das bullische Terrain zu bringen, ist die Widerstandszone 165,68 zu 171,06 Euro, die zugleich noch die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie einschliesst. Bevor Siemens da nicht drüber ist, kann sie jederzeit abdrehen und den nächsten Korrekturimpuls starten.
Quellenangaben: Ergebnis 3. Geschäftsjahresquartal 2023/2024, 08.08.2024: https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:25805227-abe5-47b0-9e1a-29b3a6f169ce/2024-q3-earnings-release-de.pdf
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