Fast jedes Mal, wenn ein Chiphersteller mit Ergebnis und Ausblick enttäuscht, fällt die Aktie des Wafer-Herstellers Siltronic mit. Damit wird ein Problem immer wieder aufs Neue eingepreist. Jetzt wäre eine massive Supportzone erreicht – bremst das die Bären endlich?
Grundsätzlich entbehrt die Sache ja durchaus nicht der Logik: Wenn die Nachfrage nach Halbleiterelementen schwach ist, werden auch weniger der von Siltronic gefertigten Wafer benötigt. Und das wirkt sich über unter den Erwartungen bleibende Stückzahlen, nicht ausgelastete Kapazitäten und Druck auf die Preise bei solchen Zulieferern besonders stark aus. Umgekehrt explodieren die Gewinne förmlich, wenn die Nachfrage nach Wafern stark steigt. Ein Szenario, das während und kurz nach der Corona-Phase galt und die Siltronic-Aktie steil nach oben trug. Jetzt sehen wir eben das Gegenteil.
Dass Zulieferer für die Chipindustrie besonders starke Schwankungen ausweisen, ist daher normal, das sehen wir nicht nur bei Siltronic, vergleichbar sieht es z.B. bei ASML oder Aixtron aus, beide stellen Produktionsanlagen für die Branche her. Aber irgendwann müsste der Fahrstuhl ja mal im Keller angekommen sein.
Und wenn wir uns im Chart auf Wochenbasis ansehen, dass die Aktie den tiefsten Stand seit der Corona-Panik vom März 2020 erreicht hat und zugleich dadurch in einer massiv wirkenden Unterstützungszone angekommen ist, könnte der Spuk ja idealerweise genau hier zu Ende gehen. Könnte.
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Expertenmeinung: Rein logisch betrachtet könnte man eine Aufwärtswende auf diesem Level durchaus begründen, zumindest eine Bodenbildung wäre drin. Denn wie eingangs betont: Bei fast jeder schwachen Bilanz eines Chipherstellers fällt Siltronic ein Stück weiter, obwohl ja klar ist, dass die Probleme ausserhalb des aktuell offenbar noch laufenden Booms bei KI-tauglichen Chips branchenweit gelten. Und auch, wenn die Lager der Kunden immer noch relativ voll sind: Chips werden ja trotzdem hergestellt und verkauft. Weniger als von den Optimisten vor zwei, drei Jahren erhofft, sicher. Aber schrumpft der Lagerbestand, wird auch die Nachfrage anziehen. Was es bräuchte, um den Dauerdruck auf die Aktie ins Gegenteil zu verkehren, ist also nur eine berechtigte Hoffnung, dass die Lage früher besser wird als derzeit vermutet.
Und ob dazu viel nötig wäre, ist fraglich, immerhin haben diejenigen Analysten, die zuvor stur an steigenden Umsätzen und Gewinnen festhielten, offenbar aufgegeben, im Schnitt sehen die Experten für das nächste Jahr weiter fallende Gewinne. Käme es so, wäre nicht einmal die jetzt im Feuer stehende Supportzone 46,56 zu 51,65 Euro „safe“. Aber der kleinste Silberstreif könnte ausreichen, um die Bären dazu zu bringen, ihre Leerverkäufe zurückzukaufen, was die Aktie schnell und deutlich höher ziehen kann. Da die Zukunft bekanntlich den Haken hat, nicht vorhersehbar zu sein, wäre es zwar eine gewagte Wette, in den erneut intensivierten Abgabedruck hinein einfach im Vertrauen auf bessere Zeiten zu kaufen, aber:
Nvidia meldet heute nach US-Handelsende seine Zahlen. Ein Unternehmen, das die gesamte Branche bewegen kann und wird. Enttäuschen Nvidias Zahlen und Ausblick, kann Siltronic durch diese Unterstützungszone rutschen, als wäre sie gar nicht da. Aber kommt es anders, wäre die Aktie für risikofreudige Akteure spannend, wenn Sie mit Schlusskursen klar über 51,65 Euro aus dieser Supportzone nach oben herausläuft – das sollte man im Auge behalten!
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