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Die Krise sollte 2021, 2022, 2023 und 2024 kommen. Sie kam nicht, deshalb soll es jetzt eben 2025 werden. Toll Brothers meldet Gewinnsprung und erhöht Prognose.
Warum die gefürchtete Immobilienkrise ausbleibt
Toll Brothers und der ganze Sektor entwickelt sich zu einer unendlichen (Erfolgs-) Geschichte. Bereits seit 2022 berichten wir immer wieder über die führenden US-Wohnungsbauunternehmen wie DR Horton, Lennar, NVR, PulteGroup und Toll Brothers.
Die Bewertung war und ist notorisch niedrig, die Erwartungen waren und sind es ebenfalls. Damals wie heute wird ständig von einer Krise im US-Immobiliensektor gesprochen, doch die ist bei Wohnungsimmobilien bis heute nicht eingetreten. Da die Zinsen in den nächsten Monaten wieder sinken werden, dürfte es vorerst auch nicht dazu kommen.
Da jedem bekannt ist, dass die Zinsen sinken werden, zeigen die Käufer derzeit eine gewisse Zurückhaltung.
Doch sobald die Finanzierungen wieder günstiger werden, dürfte die Nachfrage sukzessive anziehen.
Seitdem die FED vor zweieinhalb Jahren die Zügel angezogen hat, war die allgemeine Bauaktivität gedämpft. Das ändert jedoch nichts am Bedarf. Die US-Bevölkerung wächst stetig und die Zahl der Neubauten hinkt dem Bedarf seit einiger Zeit hinterher.
Wie sinkende Zinsen den Markt beleben
Es wäre also durchaus möglich, dass sich der aufgestaute Bedarf entladen wird, sobald die Zinsen wieder spürbar nachlassen.
Den Schätzungen zufolge wird der US-Leitzins im kommenden Jahr auf etwa 3,5% sinken, aktuell liegt er bei 5,25 – 5,50%.
Sollte es dazu kommen, könnten die Zinsen für Immobilienkredite ebenfalls um knapp 2% sinken. Dadurch würde ein Eigenheim wieder für einen grösseren Personenkreis finanzierbar.
Die ersten Effekte am Kreditmarkt zeichnen sich bereits ab. In den letzten Monaten sind die Finanzierungskosten bereits deutlich gesunken.
Im Oktober vergangenen Jahres lag der durchschnittliche Zinssatz für Kredite mit einer Laufzeit von 15 Jahren knapp über 7%, aktuell sind es 5,7% (Quelle: FreddieMac).
Wann lernen es die Prognostiker endlich?
Es ist schwer vorstellbar, dass die Wohnungsbauer in Anbetracht von sinkenden Zinsen in eine Krise schlittern werden, wenn man zuvor auch gut durch eine Phase stark steigender Zinsen gekommen ist.
Die Prognostiker lagen vor zwei Jahren schon systematisch daneben und das ist vermutlich auch heute der Fall. Das wird Quartal um Quartal bewiesen, indem nahezu jedes Unternehmen im Sektor die Erwartungen übertrifft.
So auch gestern wieder geschehen. Der Gewinn von Toll Brothers lag in Q3 mit 3,70 je Aktie weit über den Erwartungen von 3,28 USD. Der Umsatz übertraf mit 2,73 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,70 Mrd. USD ebenfalls.
Der Einbruch kam wieder nicht. Stattdessen hat man Gewinnerwartungen für dieses Jahr von 14,00 auf 14,50 – 14,75 USD je Aktie erhöht.
Das entspricht einem Gewinnsprung um 17 – 19%. Für Toll Brothers dürfte es das mit Abstand beste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte werden.
Auch eine kaputte Uhr zeigt zweimal am Tag die richtige Zeit
Trotz der anhaltend positiven Entwicklung, sehen die Konsensschätzungen für das nächste Jahr einen auf 14,00 USD rückläufigen Gewinn vor. Es ist jedes Jahr dasselbe…
Den Prognostikern zufolge sollte der Einbruch bereits 2021 erfolgen. Als es nicht dazu kam, erwartete man ihn 2022, dann 2023, dann 2024 und jetzt sind wir eben bei 2025.
Wenn man in dieser Art und Weise verfährt, wird man zwar irgendwann richtig liegen, es ist trotzdem Unsinn.
Denn während immer wieder ein Gewinneinbruch heraufbeschworenem wurde, konnte Toll Brothers das Ergebnis in den letzten drei und dem laufenden Geschäftsjahr jeweils massiv steigern. In Summe hat sich der Gewinn je Aktie seit 2019 mehr als verdreifacht.
Die Prognostiker lagen also nicht nur „ein wenig“ daneben, sondern grundlegend.
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