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Nach diesem Motto wird an der Börse gehandelt. Wer das durchschaut und langfristig denkt, gewinnt. Die Kurzsichtigkeit der Börse entlarvt.
Diese Mechanismen muss man durchschauen
Die Börse hat ihre ganz eigenen Mechaniken. Viel davon erscheint auf den ersten Blick nicht logisch, ist es jedoch bei näherer Betrachtung. Andere Dinge ergeben überhaupt keinen Sinn, sind jedoch leicht zu durchschauen.
Dazu gehört beispielsweise die unsägliche Kurzsichtigkeit des Marktes. Wer hinter die kurzfristigen Kursbewegungen schauen kann und stattdessen eine langfristige Sichtweise einnehmen kann, hat enorme Vorteile.
Erst vor wenigen Tagen hatte ich das anhand von Palo Alto aufgezeigt, heute flattert mit Workday das nächste Paradebeispiel ins Haus.
Vor etwa drei Monaten wurde die Aktie weitgehend sinnfrei abverkauft, weil mal wieder von Quartal zu Quartal gedacht wurde, statt langfristig zu denken:
Workday übertrifft die Erwartungen – Aktie bricht ein
Kurz zusammengefasst:
Workday hatte die Umsatz- und Gewinnerwartungen übertroffen. Gleichzeitig hatte man jedoch die Umsatzprognose (subscription revenue) von 7,73 – 7,78 auf 7,70 – 7,73 Mrd. USD leicht gesenkt und die Margenerwartung erhöht.
Komplett überzogene Kursreaktion
Unter dem Strich war die Anpassung marginal, die Prognose für den Umsatz wurde schliesslich um weniger als 1 % gesenkt. Die Aktie rauschte dennoch um 12 % in die Tiefe.
Zitat:
„Die Kursreaktion ist typisch, ergibt aber wenig Sinn. Denn die Anpassung der Prognose ist nicht substanziell und die zugrundeliegenden Trends sind intakt. Das zeigt der Auftragsbestand eindeutig. Der Auftragsbestand für die kommenden 12 Monate konnte um 17,9 % auf 6,60 Mrd. USD gesteigert werden und die Aufträge für die kommenden 24 Monate sogar um 24,2 % auf 20,68 Mrd. USD.“
Hinzu kam, dass aus meiner Sicht die Prognose für den freien Cashflow zu niedrig war.
Wir lagen richtig. Die Schätzungen waren viel zu niedrig
Gestern hat Workday ein Update geliefert und das spricht dafür, dass diese Einschätzung richtig war.
Der Gewinn lag mit 1,75 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,62 USD. Der Umsatz übertraf mit 2,09 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,07 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 17 % und einem Gewinnsprung um 22 %.
Der freie Cashflow konnte sogar um 43 % auf 516 Mio. USD gesteigert werden, was in etwa 2,46 USD je Aktie entspricht.
Der Auftragsbestand für die kommenden 12 Monate konnte um 16 % auf 6,80 Mrd. USD gesteigert werden und der gesamte Auftragsbestand sogar um 21 % auf 21,58 Mrd. USD.
Das Wachstum dürfte sich also in ähnlicher Weise fortsetzen.
Da Workday 7,4 Mrd. USD an Barmitteln besitzt und keine Nettoschulden hat, hat man bereits damit begonnen, eigene Aktien einzuziehen.
Im letzten Quartal hat man dafür 309 Mio. USD aufgewendet und jetzt weitere Buybacks mit einem Volumen von 1,0 Mrd. USD beschlossen.
Ausblick und Bewertung
Plötzlich ist alles vergessen, was nur ein Quartal zuvor zu einem Kurssturz geführt hat. So kurzsichtig ist die Börse und so leicht durchschaubar sind manche Entwicklungen.
Da Workday den freien Cashflow in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 39 % auf 807 Mio. USD steigern konnte, erscheint es immer unwahrscheinlicher, dass die derzeitigen Konsensschätzungen richtig sind.
Das Szenario, das ich in der letzten Analyse gezeichnet hatte, scheint daher aufzugehen.
Die Prognostiker dürften sich erheblich verschätzt haben.
Es ist anzunehmen, dass die bisherigen Konsensschätzungen, die einen leichten Rückgang des FCF um 2 % auf 7,12 USD je Aktie vorsehen, revidiert werden müssen. Aus heutiger Sicht ist es mindestens genauso wahrscheinlich, dass der freie Cashflow in diesem Jahr im deutlich zweistelligen Prozentbereich steigen wird.
Nehmen wir an, der FCF verbessert sich um 10 % auf 8,00 USD je Aktie, dann liegt der forward P/FCF bei 28,9.
In den letzten fünf Jahren wurde Workday durchschnittlich mit einem P/FCF von 51,8 bewertet.
Bestätigt sich der vorbörsliche Kurssprung auf 251 USD im regulären Handel, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 264 – 267 USD und 277 – 280 USD.
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