Zinsperspektive, politisches Umfeld, Stärke der Konjunktur, Investitionsbedingungen: All das sind entscheidende Faktoren, die eine Währung im Vergleich zu einer anderen stärken oder schwächen können. Nach der US-Wahl spricht da viel für den US-Dollar. Wie weit könnte der Euro fallen?
Der Devisenmarkt ist von kurzfristigen Aktivitäten und viel Spekulation geprägt. Da kann es auch mal zu unlogisch wirkenden Impulsen kommen. Der, der aktuell den Euro zum US-Dollar unter Druck setzt, ist hingegen einer, mit dem zu rechnen war und der durchaus Logik aufweist.
Donald Trump hat nicht nur die Präsidentschaftswahl gewonnen, seine Partei hat auch noch die Mehrheit in beiden Kammern des Kongresses. Und da die republikanische Partei momentan nicht so daherkommt, als müsste Trump dort mit nennenswertem Widerspruch rechnen, können die Devisen-Trader davon ausgehen, dass das, was er avisiert hat, auch so kommen wird: Steuersenkungen für Unternehmen, höhere Einfuhrzölle, Reduzierung der Ausgaben in den Bereichen Umwelt und Soziales. Das hiesse:
Unternehmen bekommen ein günstigeres Umfeld, um in den USA zu produzieren. Die höheren Zölle und die sinkenden Steuern dürften die Inflation wieder anfachen und die Zinsen hoch halten. Zugleich würde ein womöglich noch angespannteres geopolitisches Umfeld, z. B. durch erneute Handelsstreitigkeiten mit der Eurozone und China, den Safe-Haven-Status des US-Dollars wieder in den Vordergrund treten lassen.
Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars EUR.USD und historische Wechselkurse finden Sie hier.
Expertenmeinung: All das spricht für eine steigende Nachfrage nach US-Dollars. Auch und gerade gegenüber dem Euro, denn die Trader dürften die Eurozone klar als schwachen Gegner der Trump’schen Pläne sehen, jetzt, da neben der schwierigen politischen Lage in Frankreich mit Deutschland die andere Hälfte der „Achse“ der Eurozone politisch ins Schwimmen geraten ist. Und genau so sieht das Chartbild aus, hier in einer langfristigen Perspektive auf Monatsbasis. Wir sehen:
Der Wert des Euros zum US-Dollar ist in einer Abwärtsbewegung (der Chart zeigt, wie viel US-Dollar man für einen Euro zahlt) und hat, nachdem der Euro zuvor kurz über die 200-Tage-Linie gelaufen war, mit dem Wahlsieg Trumps erheblich Fahrt nach unten aufgenommen. Damit ist er jetzt am unteren Ende der seit Anfang 2023 geltenden Handelsspanne angekommen, welche im Bereich der ab 2015 etablierten Unterstützungszone 1,0340 zu 1,0636 US-Dollar pro Euro liegt.
Sollte der Euro dort nach unten hinauslaufen, wäre ein Test der immerhin psychologisch bedeutsamen Parität der beiden Währungen, also des Kurses 1,00 US-Dollar für einen Euro, alles andere als eine Überraschung, denn wie gesagt: Derzeit spricht nahezu alles für einen starken US-Dollar.
Dass Donald Trumps Wirtschaftspolitik eigentlich Unterstützung in Form eines schwachen Dollars bräuchte, der die US-Exporte befeuert, ist zwar richtig. Das dürfte jedoch den Abstieg des Euros nicht bremsen, solange das Momentum abwärts weist und man nur die Erwartungen, aber noch nicht die Fakten handelt.
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