Intelligente Stromnetze und die elektrische Infrastruktur mit einem ETF handeln

von Dirk Friczewsky
In diesem Artikel

First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure UCITS ETF
ISIN: IE000J80JTL1
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Ticker: GRDU
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Währung: USD

Anleger können mit dem First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure ETF in die Aktien von über 100 Unternehmen investieren, die sich hauptsächlich mit Stromnetzen, Stromzählern und elektrischen Geräten beschäftigen, sowie mit Netzwerken, Energiespeicherung, Energieverwaltung, Energiemanagement und mit der im Bereich der Smart-Grid-Infrastruktur verwendeten Enabling-Software.

Informationen zum Referenzindex – Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Exclusions Index

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Exclusions Index (Indexticker: QGRDE). Dieser Index dient als liquide und transparente Benchmark, um die Performance von Aktiengesellschaften des Bereichs der Smart Grid-Infrastruktur und Energieinfrastruktur messbar zu machen.

Der Referenzindex ist ein modifizierter, marktkapitalisierungsgewichteter Index und wird in US-Dollar berechnet. Die Berechnung erfolgt mit dem Beginn des asiatischen Handels in Tokio in der Nacht vom Sonntag auf den Montag und endet am Freitag mit dem Handelsschluss an der Wall Street. Der Referenzindex wird vierteljährlich neu gewichtet und im halbjährigen Turnus neu zusammengestellt.

Um in den Index aufgenommen zu werden, müssen die Aktiengesellschaften gewisse Kriterien erfüllen. Gemäss den Klassifizierungen von Clean Edge müssen die Unternehmen zunächst in den obig beschriebenen Sektoren ihren Tätigkeitsschwerpunkt haben. Obendrein müssen die Unternehmen eine weltweite Marktkapitalisierung von mehr als 100 Millionen US-Dollar und einen Streubesitz von mehr als 20 Prozent haben, sowie ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen in einem Zeitraum von drei Monaten in Höhe von mindestens 500.000 US-Dollar aufweisen.

Der hier dem ETF vor dem 03. Januar 2024 zugrundeliegende Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Index (Indexticker: QGRD) weist eine Basis vom 22. September 2009 mit einem Punktestand von 250,00 Indexpunkten auf. Der seit dem 03. Januar 2024 herangezogene Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Exclusions Index (Indexticker: QGRDE) hat lediglich einen Startpunkt vom 06. November 2023 mit einer Basis von 1.000,00 Indexpunkten. (Quelle: Nasdaq Indices mit dem Stand vom 08. Oktober 2024)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio

Der ETF nutzt die vollständig physische, optimierte Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und denen des Referenzindex eine recht hohe Deckungsgleichheit.

Die grösste Position ist mit 8,34 Prozent Eaton Corporation. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 8,03 Prozent Johnson Controls, mit 7,92 Prozent National Grid, mit 7,91 Prozent Schneider Electric, mit 7,83 Prozent ABB, mit 4,24 Prozent Quanta Services, mit 3,89 Prozent Hubbel, mit 3,60 Prozent Prysmian, mit 2,96 Prozent Aptiv und mit 2,37 Prozent Samsung SDI.

Diese Top-10-Positionen erreichen eine Gewichtung von 57,09 Prozent. Im vorliegenden Fall kann von einer ausreichenden Diversifikation gesprochen werden. Insgesamt besteht das ETF-Portfolio aus 101 Einzeltiteln. (Quelle: First Trust mit dem Stand vom 06. Oktober 2024)

Sektoren-, Währungs- und Länderallokation des ETF-Portfolios

In Bezug auf die Länderallokation liegen die USA mit einem Anteil von 27,33 Punkten auf dem ersten Platz. Auf den nachfolgenden Positionen finden sich mit 19,36 Prozent Irland, mit 9,78 Prozent Grossbritannien, mit 9,73 Prozent Frankreich, mit 8,20 Prozent die Schweiz, mit 6,12 Prozent Italien, mit 3,67 Prozent Südkorea, mit 2,94 Prozent Brasilien, mit 2,45 Prozent Taiwan, mit 2,12 Prozent Kanada, mit 1,95 Prozent Spanien und mit 6,35 Prozent weitere Länder.

Entsprechend der hier angeführten Länderallokationen liegt der Anteil des US-Dollars bei 27,3 Prozent, der des britischen Pfunds bei 19,4 Prozent, der des Euros bei 17,8 Prozent und der des Schweizer Frankens bei 8,2 Prozent. Von der Währungsseite wirkt allein dies bereits recht ausgewogen.

Der stärkste Sektor ist der Bereich Elektronische und elektrische Aurüstung mit 42,62 Prozent. Nachfolgend finden sich mit 10,95 Prozent Allgemeine Industrie, mit 10,43 Prozent Elektrizität, mit 8,40 Prozent Gas, Wasser und Multi-Dienstprogramme, mit 7,36 Prozent Technologie, Hardware und Equipment, mit 6,01 Prozent Konstruktion und Materialien, mit 5,62 Prozent Automobile und Teile, mit 3,61 Prozent Software- und Computer- Dienstleistungen, mit 2,84 Prozent Alternative Energien, mit 1,57 Prozent Telekommunikationsausrüstung und mit 0,59 Prozent Andere. (Quelle: First Trust mit dem Stand vom 06. Oktober 2024)

First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure ETF im Detail

Der ETF kann über die London Stock Exchange (LSEETF) in der Handelswährung US-Dollar erworben werden. Auch ein Handel in Euro über Xetra ist möglich. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,63 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist thesaurierend. Die Fondswährung ist der US-Dollar.

Der ETF nutzt die vollständig physische Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 21. April 2022 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 30. August 2024 ein Anteilsklassevermögen in Höhe von rund 414,2 Millionen US-Dollar auf. (Quelle: First Trust mit dem Stand vom 30. August 2024)

Performance des ETF und des Referenzindex seit Jahresbeginn hervorragend

Der ETF konnte seit Jahresbeginn um 17,23 Prozent hinzugewinnen, während der Referenzindex ein Plus von 17,21 Prozent im Vergleichszeitraum erreichte. Auf Sicht eines Jahres gewann der ETF um 22,05 Prozent hinzu.

Ein direkter Vergleich des ETF mit dem jetzigen Referenzindex, dem Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Exclusions Index ist noch nicht möglich, da dieser erst zum 06. November 2023 lanciert wurde.

Zuvor, also vor dem 03. Januar 2024, bildete der ETF den Nasdaq OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Index ab, der sich seit seiner Lancierung vom 22. September 2009 mit 250,00 Indexpunkten bis zuletzt über 1.000,00 Indexpunkte hievte. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex gemäss Nasdaq Global Indexes Research und First Trust ETF Factsheet mit dem Stand vom 30. August 2024)

Expertenmeinung – Smart Grid-Infrastruktur – ein gewaltiges Marktpotenzial

Es gibt viele Unternehmen, die im Rahmen ihrer Geschäftsmodelle, ihres Produktportfolios rund um die Thematik der intelligenten Stromnetze mit intelligenten Stromzählern (Smart Meter) und weiteren elektrischen Geräten, sowie mit Netzwerken, Energiespeicherung, Energieverwaltung, Energiemanagement und mit der im Bereich der Smart Grid-Infrastruktur verwendeten Enabling-Software ihre Erträge erzielen.

Die Zusammensetzung des hier für den ETF zur Abbildung herangezogenen Referenzindex zeigt ja eindeutig, dass rund 100 Konzerne ihren Tätigkeitsbereich in diesem so wichtigen und nicht minder spannenden Markt haben. Die gesamte Smart Grid-Infrastruktur dürfte ein gewaltiges Marktpotenzial haben. Konzerne wie Siemens aus Deutschland, General Electric aus den USA, Schneider Electric aus Frankreich, ABB aus der Schweiz und viele weitere bieten zahlreiche Produkte, Lösungen, Software und weitere Dienstleistungen an. Sie alle sind aktiv in der Entwicklung von Technologien und Lösungen, die den Übergang zu nachhaltigeren und effizienteren Energiesystemen ermöglichen und unterstützen.

Doch was bedeutet Smart Grid überhaupt? Smart Grid ist ein modernes Energienetz, das digitale Technologie nutzt, um die Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit der Energieversorgung zu verbessern.

Um dies alles zu bewerkstelligen bedarf es gewisser Hauptfunktionen und besonderer Komponenten. Man benötigt sogenannte intelligente Zähler, die den Energieverbrauch in Echtzeit erfassen und dadurch erst eine bidirektionale Kommunikation zwischen Versorgern und Verbrauchern ermöglichen. Damit das funktioniert, benötigt man eine funktionierende Kommunikationsinfrastruktur, denn die Smart Grids nutzen die digitalen Netzwerke, um Daten über den Energiefluss, Verbrauchsmuster und auch die Netzstabilität zu übertragen.

Gerade in Bezug auf die Erneuerbaren Energien (zum Beispiel Windkraft oder Photovoltaik) ist die Einbindung der dezentralen Energieerzeugung abseits der Erzeugung von Kraftwerken von Energieversorgern besonders effektiv/effizient zu steuern. Je höher der Automatisierungsgrad bei der Netzautomatisierung, desto besser, effizienter werden der Energiefluss, die Nutzung, die Verteilung der Energie und desto besser kann auch ein störungsfreier Ablauf der Energieversorgung gewährleistet werden.

Die Energieversorger sind mit einem funktionierenden Lastenmanagement in der Lage, mit fortschrittlichen Technologien die Nachfragesteuerung effizient zu betreiben, so dass man den Energieverbrauch in Spitzenzeiten steuern kann und auch bei Bedarf die zusätzliche Erzeugung von Energie reduzieren kann oder vice versa.

Um ein gesamtes, stabiles Netz noch besser gewährleisten zu können, bedarf es auch ausreichender Energiespeicherung, um bei weniger verfügbarer Energiezufuhr notfalls auch Energie bedarfsgerecht zusteuern und die Netze stabilisieren zu können. Die Energiespeicherung erfolgt über Batteriespeicher und viele weitere Speichermöglichkeiten, die die in einem Zeitraum gespeicherte Energie jederzeit nach Bedarf freigeben können und somit nicht nur die Aufgabe der Energielieferung haben, sondern auch die Aufgabe der Netzstabilisierung.

Künftig könnten auch Elektroautomobile aufgrund ihrer ausreichenden Dimensionierung ihrer Batterien als Zwischenspeicher genutzt werden und somit ebenso zur Netzstabilisierung herangezogen werden. Dies kann mit dem sogenannten bidirektionalen Laden bewerkstelligt werden. Einige E-Auto-Hersteller bieten dies heute bereits an, weitere Produzenten werden in den nächsten Quartalen mit solchen Voraussetzungen aufwarten (BMW bietet das zum Beispiel in der künftigen Modelreihe Neue Klasse an).

Es gibt noch viele zahleiche Punkte, die es anzuführen gäbe, aber dies würde sicherlich den Rahmen sprengen. Fakt ist sicherlich: Mit dem Bereich Smart Grid muss in einem Atemzug auch an Cybersicherheit, Datenschutz und viele weitere mögliche sensible Bereiche gedacht werden. Versierte Hacker könnten schliesslich ganze Landstriche und Städte ins Dunkle schicken, indem sie Systeme hacken. Die jeweiligen Anlagen müssen demnach bestens geschützt werden.

Die Zukunft der Stromerzeugung, die Zukunft der Stromversorgung, der Distribution, des Energiemanagements, des Effizienzmanagements und noch weit mehr bietet für Anleger viele Chancen, hat aber natürlich auch wie immer Risiken.

Die Performance allein der letzten 52 Wochen zeigt allerdings, welches Potenzial hier möglich ist. Die langfristige Entwicklung des Referenzindex seit dem Jahr 2009 zeigt das Potenzial der vielen beteiligten Konzerne.

Mit dem vorliegenden ETF hat jeder Investor die Gelegenheit, sich mit einem ausreichenden Anlagehorizont von mehreren Jahren zu positionieren und von der Performance im Bereich der Smart Grid-Infrastruktur zu profitieren.

Mögliches Setup

Intelligente Stromnetze und die elektrische Infrastruktur mit einem ETF handeln - First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure UCITS ETF | Online Broker LYNX
First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure UCITS ETF, Chart vom 08.10.2024, Kurs: 42,586 EUR, Kürzel: GRDU – Quelle: TWS

Eine vorerst abwartende Haltung wäre einzunehmen bis es zu einer Konsolidierung kommt, um dann eine Positionierung einzugehen. Ein Kauf könnte bei einem Kurs von 41,00 US-Dollar erfolgen, mit einem ersten Ziel bei 47,00 US-Dollar.

Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss von 39,00 US-Dollar begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.00.

Informationen zum / zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: First Trust Nasdaq Clean Edge Smart Grid Infrastructure UCITS ETF

Quellen:
https://cleanedge.com/indexes/stock-index/qgrd
https://indexes.nasdaqomx.com/Index/History/QGRDE
https://www.siemens.com/de/de/produkte/energie/energieautomatisierung-und-smart-grid.html
https://www.siemens.com/de/de/unternehmen/konzern/unternehmensstruktur/smart-infrastructure.html
https://www.siemens.com/de/de/produkte/gebaeudetechnik/smart-buildings.html
https://www.siemens.com/de/de/produkte/energie/energieautomatisierung-und-smart-grid.html
https://www.siemens.com/de/de/produkte/energie/emobility.html
https://www.siemens.com/de/de/unternehmen/konzern/unternehmensstruktur/smart-infrastructure/smart-power-distribution.html

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