1. Günstige Kosten im Vergleich zu Investmentfonds
Der grösste Vorteil von ETFs gegenüber aktiv gemanagten Investmentfonds sind die geringeren Kosten. Die Verwaltungsgebühren für aktiv gemanagte Fonds betragen jährlich in der Regel 1,5 % bis 2 % des Fondsvermögens. Die Gebühren für ETFs liegen dagegen meist nur zwischen 0,1 % und 0,8 % des Fondsvermögens. Auch der Ausgabeaufschlag, den viele Banken und Broker von Anlegern für den Erwerb von Fondsanteilen verlangen entfällt bei ETFs. In der Regel beträgt der Ausgabeaufschlag 5 % der Anlagesumme. Bei ETFs hingegen fallen nur die üblichen Transaktionskosten beim Kauf an der Börse an, in der Regel deutlich weniger als 10 Euro pro Order.
Dazu kommt, dass passive Geldanlagen deutlich weniger Umschichtungen erfordern als aktiv gemanagte Fonds, die teils mehrmals im Jahr neu ausgerichtet werden. Bei ETFs fallen deshalb auch weniger Transaktionskosten an, auch deshalb, weil die Schaffung von neuen und Auflösung von alten ETF-Anteilen (Creation & Redemption) für den Emittenten keine Transaktionskosten verursacht.
2. Diversifikation und Transparenz
Bei ETFs ist die Risikostreuung (Diversifikation) in der Regel deutlich stärker als bei herkömmlichen Investmentfonds. Ein ETF auf den DAX bildet die Entwicklung aller 30 enthaltenen Aktien ab, ein ETF auf den amerikanischen S&P 500 Index sogar die Performance von 500 Werten. Um ein vergleichbares Portfolio in Eigenregie nachzubilden würden bei Privatanlegern deutlich höhere Transaktionskosten anfallen. Zudem müsste er die Aktienanzahl einzelner Positionen auf- oder abrunden. Mit Diversifikation werden Einzelrisiken vermieden, da starke Kursrückgänge bei bestimmten Aktien kaum ins Gewicht fallen. Unterm Strich ist das Chance-Risikoverhältnis eines breit gestreuten Portfolios besser als bei einer überschaubaren Anzahl von Einzelwerten. Dabei ist für den Anleger im Gegensatz zu normalen Fonds stets transparent in welche Werte er mit welcher Gewichtung investiert, denn beides ist durch die Index-Kopplung klar vorgegeben.
3. Flexibel an der Börse handelbar
ETFs sind über einen Online-Broker flexibel an der Börse handelbar und lassen sich schneller und einfacher kaufen und verkaufen als klassische Fondsanteile. Auch bis das Geld aus Verkäufen auf dem Anlegerkonto gutgeschrieben wird dauert es unter Umständen einige Tage. Nicht so bei ETFs, die während der Börsenhandelszeiten jederzeit mit unmittelbarer Gutschrift Verkaufserlöse veräussert werden können. Vor allem dann, wenn ein Kauf oder Verkauf z.B. in einer kritischen Börsensituation rasch erfolgen soll ist ein ETF klar im Vorteil.
Der Kurs eines ETFs liegt dabei in der Regel eng am tatsächlichen Wert, dem iNAV. Durch die Börsennotierung ist die Preisbildung transparent und es gelten die Anforderungen und Veröffentlichungspflichten des jeweiligen Handelsplatzes. ETF Handel findet an allen wichtigen Börsen der Welt statt und ist bei den meisten ETFs sehr liquide.
4. Sicherheit
Genau wie klassische Investmentfonds haben ETFs den Rechtsstatus eines Sondervermögens. Das bedeutet die Anlegergelder werden vom Vermögen der Fondsgesellschaft gesondert aufbewahrt. Falls der Emittent des ETFs einmal in die Insolvenz rutscht, sind die ETF-Anteile davon nicht betroffen und werden in voller Höhe an die Anleger ausbezahlt. Bei Indexzertifikaten, ETCs oder ETNs handelt es sich hingegen um Schuldverschreibungen, die nicht zum Sondervermögen zählen und somit Emittentenrisiko und in einigen Fällen auch ein Kontrahentenrisiko aufweisen. Das einzige Risiko, das Anleger bei ETFs selbst tragen müssen sind die Kursschwankungen des zugrundeliegenden Portfolios.
Und falls eine Fondsgesellschaft einmal zahlungsunfähig werden sollte, sind Ihre ETF-Anteile nicht davon betroffen. Anders ist das zum Beispiel bei Indexzertifikaten oder den so genannten ETCs (Exchange Traded Commodities), die die Wertentwicklung von Rohstoffen nachvollziehen. Diese sind rechtlich Schuldverschreibungen der Herausgeber (Emittenten) – und damit bei einer Pleite zumindest nicht von Rechtswegen geschützt.
5. Vermögensaufbau mit kleinem Kapital
ETFs eignen sich hervorragend für kleinere Vermögen. Mit nur wenigen ETFs kann ein Anleger sein Portfolio breit aufstellen und unterschiedlichste Anlageklassen abdecken. ETF-Sparpläne ermöglichen es Anlegern, meist ab 25 Euro im Monat bei prozentual geringer Gebührenbelastung in ETFs zu investieren. ETF-Sparpläne eignen sich also beispielsweise auch perfekt zur Altersvorsorge.