Vor dem Wochenende gingen einige Trader von einer Eskalation im Nahen Osten aus. Als diese ausblieb, kam der Kurs von Brent Crude Oil, der für Europa wichtigsten Rohölsorte, deutlich zurück. Aber ist die Luft auf der Oberseite damit jetzt raus … oder doch nicht?
Sollte der Iran jetzt nicht umfassend zurückschlagen, könnte der Weg nach oben für Rohöl in der Tat steinig sein. Denn zuletzt hatten die OPEC und die US-Energiebehörde EIA fast zeitgleich ihre Nachfrageschätzung für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Aber es bleibt bei einem „könnte“, denn:
Zum einen kann man nicht abschätzen, ob OPEC+ nicht in nächster Zeit neue Fördermengenkürzungen beschliesst, falls der Ölpreis weiter nachgibt. Und man kann auch nicht sicher sein, ob sich die Lage im Nahen Osten jetzt wirklich allmählich wieder etwas berechenbarer gestaltet oder die Dinge doch noch aus dem Ruder laufen. Entspannt auf die Short-Seite zu gehen und die Füsse hochzulegen, das ist bei Brent Crude Oil ohnehin noch nie ratsam gewesen, dafür sind die Notierungen einfach viel zu volatil und sprunghaft. Aber derzeit sollte man besser durchweg auf der Hut sein, zumal:
Expertenmeinung: Auch der US-Wahlausgang und weitere konkrete Massnahmen zur Belebung der chinesischen Wirtschaft würden ja eine Rolle spielen. Im Fall eines Trump-Sieges, der ja ein Befürworter von mehr Öl- und Gas-Förderung ist, können Brent Crude und die anderen Ölsorten ebenso massiv in Bewegung kommen wie im Fall einer überzeugenden Komplettierung der Stimulus-Massnahmen in China. Was konkret heisst:
Es kann auch ohne Eskalation in Nahost jederzeit eine Situation kommen, die die aktuelle auf den Kopf stellt. Und diese derzeitige Lage ist zwar derzeit tendenziell bärisch, aber noch nicht zu Gunsten der Short-Seller in Stein gemeisselt.
So sehen wir zwar, dass Brent Crude das Anfang Oktober markierte Zwischenhoch zuletzt nicht ansatzweise erreicht und jetzt die kurzfristige Aufwärtstrendlinie leicht unterboten hat, aber:
Erst, wenn sich der Kurs unterhalb dieser Linie etabliert, wird ein Konter der Bullen erheblich kniffliger. Und erst, wenn Brent Crude Oil nicht nur die beiden (noch nicht angegangenen) letzten Zwischentiefs und darüber hinaus auch das Dezember-2023-Tief bei 66,91 US-Dollar unterboten hätte, hätten wir eine Gemengelage, in der man eine klare Dominanz des Bären-Lagers unterstellen könnte. Eine Entwarnung in Sachen Ölpreis-Rallye ist das also bislang noch nicht.
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen