Genau da, wo der MDAX einen Befreiungsschlag hätte vollziehen und in der Jahresbilanz endlich klar ins Plus hätte laufen können, drehte er abrupt und mit Schwung nach unten ab. Davon dürften einige überrumpelt worden sein, die jetzt zu Recht nervös werden.
Die Widerstandszone, die sich aus den Hochs zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 ableitet, war die Hürde, die es zu nehmen galt. Im Gegensatz zum stark gelaufenen DAX hatte der MDAX im bisherigen Jahr nichts vorzuweisen, pendelte um die Nulllinie herum und hätte mit einem Ausbruch über diesen Bereich zwischen 27.286 und 27.642 Punkten aus charttechnischer Sicht freie Bahn gehabt, um ordentlich aufzuholen.
Doch ausgerechnet unmittelbar vor dem Ende eines Monats, den man gemeinhin als einen der besonders guten ansieht und unmittelbar an dieser Widerstandszone kam Druck auf. Und dass es sich da nicht nur um ein paar harmlose Gewinnmitnahmen handelte, um ein „Anlauf nehmen“, um diese Widerstandszone kurz darauf mit umso mehr Schwung zu überwinden, zeigt sich alleine daran, dass der MDAX jetzt bereits wieder dort ist, wo der Kurssprung als Reaktion auf neue Hoffnungen in Sachen einer Belebung in China startete. Und damit auch wieder nahe an der 200-Tage-Linie.
Damit bleibt der MDAX erst einmal in einer im Herbst 2023 etablierten Seitwärtsspanne. Und jetzt steht natürlich die Frage im Raum: Kriegt man das noch hingebogen … oder rutscht der „Index der zweiten Reihe“ an das untere Ende der Range, zurück ans August-Tief?
Expertenmeinung: So ganz ohne externen Anschub wird das mit einem zweiten Versuch auf der Oberseite knifflig. Direkt vor einem Monatsultimo ist ein solch intensiver Druck ungewöhnlich. Und dass es für ihn keine unmittelbaren externen Auslöser gibt, sondern man mutmassen muss, dass die Anleger einfach ein paar miserable Bilanzen und Konjunkturdaten zu viel zur Kenntnis nehmen mussten, macht es nicht besser. Denn die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft ebenso wie für den Export werden sich nicht allzu schnell aufhellen können. Aber:
Was den jetzt nervös gewordenen Bullen entscheidend helfen kann, wären externe Impulse. Konkret entweder ein positiv vom Markt aufgenommenes US-Wahlergebnis, ein überzeugendes, momentan ja noch zur Konkretisierung anstehendes Konjunkturpaket in China oder, idealerweise, beides. Doch in beiden Fällen ist völlig offen, ob der Aktienmarkt diese beiden so wichtigen Ereignisse in der kommenden Woche positiv aufnehmen wird oder nicht.
Dem einfach mit einem beherzten „wird schon“ auf den Lippen vorzugreifen, könnte erheblich teuer kommen, denn wenn US-Wahl und China-Massnahmen beide nicht überzeugen, wäre ein Test dieser unteren Begrenzung der Range bei 23.476/23.627 sehr schnell passiert.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2024? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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