Leverage-Trading: Der Gewinnhebel für Trader und Anleger

Wie Sie mit Leverage-Trading Ihre Trading-Ergebnisse verbessern könnten
von Wendelin Probst
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Leverage Trading | Online Broker LYNX
Beim Leverage-Trading (deutsch: Hebel-Trading) wird Fremdkapital eingesetzt, um aus Kursbewegungen höhere Gewinne zu erzielen. Wir sehen uns in diesem Beitrag an, was Leverage-Trading ist und wie Sie als Trader oder Anleger Ihre Gewinne mit dem richtigen Hebel steigern könnten.

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Wie funktioniert Leverage-Trading ?

Beim Leverage-Trading gewährt der Broker einen automatischen Kredit, der es Anlegern ermöglicht, Positionen einzugehen, die über den Kontostand des Depots hinausgehen. Dementsprechend fallen die Gewinne und Verluste in Relation zum Eigenkapital prozentual höher aus. Diesen Effekt nennt man Leverage-Effekt oder zu Deutsch Hebeleffekt. Je höher das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital ist, desto höher ist der Hebel. Die Positionsgrösse eines Anlegers kann ein Vielfaches seines Kapitaleinsatzes betragen, beispielsweise das 3-fache oder 5-fache. Das Maximum an Leverage wird durch den Broker festgelegt.

Voraussetzung für das Hebel-Trading ist jedoch die Einrichtung eines sogenannten Margin-Kontos. Denn für die Bereitstellung des zusätzlichen Kapitals verlangt der Broker eine Einlage, die sogenannte Margin (Sicherheitsleistung) sowie Zinsen. Durch Leverage Trading könnte ein profitabler Trader seine Gewinne geschickt hebeln oder Kapital für andere Investments freisetzen.

Hebel-Trading: Hohe Chancen, hohe Risiken

Die Höhe der Margin legt fest, mit welchem Hebel der Anleger seine Depotgrösse maximal multiplizieren kann. Liegt die Sicherheitsleistung beispielsweise bei 5 %, so könnte der Trader maximal mit einem (hohen) Hebel von 20 agieren und an der Börse das bis zu 20-fache seines Kapitaleinsatzes bewegen. Bereits ein Gewinn von +5 % würde das Eigenkapital des Anlegers dann verdoppeln. Verliert die Position allerdings ebenfalls -5 % an Wert, so würde dies rechnerisch zu einem Totalverlust führen – sofern die Position nicht rechtzeitig z. B. per Stop-Order geschlossen wurde.

Darüber hinaus wird die gehebelte Position vom Broker automatisch geschlossen, sobald die hinterlegte Sicherheitsleistung einen bestimmten Mindestbetrag unterschreitet, die sogenannte Mindestmarge. Zuvor bekommt der Anleger allerdings in der Regel eine Mitteilung, dass seine Margin fast aufgebraucht ist und dass die Position möglicherweise in Kürze automatisch verkleinert oder komplett aufgelöst wird. Der Anleger kann dann noch selbst eingreifen und die Position anpassen oder glattstellen.

Es kann auch vorkommen, dass die Verluste eines Anlegers dessen Depotwert übersteigen, beispielsweise im Falle einer Kurslücke (Gap) über Nacht. Um Privatanleger in einem solchen Falle vor zu grossen Verlusten zu schützen, gibt es z. B. für EU-Bürger keine Nachschusspflicht mehr beim Handel von CFDs und für Personen mit einem Wohnsitz in Deutschland keine Nachschusspflicht mehr beim Handel mit Futures. In diesen Fällen sind die maximalen Verluste auf das jeweilige Kontoguthaben beschränkt.

Betrachten wir ein Beispiel für einen Leverage-Trade:

Beispiel für einen Hebel-Trade mit Hebel 4

Ein Anleger hat auf seinem Depotkonto ein Guthaben von 10.000 EUR. Er möchte mit einem Hebel von 4 in eine Aktie investieren, die bei 10 EUR notiert, so dass er ohne Margin 1.000 Stück kaufen könnte. Dank der Margin könnte der Anleger 4.000 Stück für einen Gesamtbetrag von 40.000 EUR ordern.

  • Fall 1: Die Aktie steigt um +10 % auf 11,00 EUR

    Der Anleger erzielt mit den 4.000 Aktien einen Gewinn von 4.000 EUR vor Transaktionskosten und Zinsen. Dies entspricht +40 % Gewinn auf das vorhandene Kapital. Ungehebelt hätte das maximale Plus +10 % bzw. 1.000 EUR betragen abzgl. Gebühren.
  • Fall 2: Die Aktie fällt um -10 % auf 9,00 EUR

    Der Anleger verbucht mit seinen 4.000 Aktien vor Transaktionskosten und Zinsen einen Verlust von 4.000 EUR. Dies entspricht -40 % seines Kapitals. Falls die notwendige Mindestmarge des Brokers durch den Kursrückgang bereits unterschritten wurde, so könnten bereits Teilverkäufe durch den Anleger oder den Broker erforderlich gewesen sein. Ohne Hebel wäre das Minus auf -10 % bzw. 1.000 EUR beschränkt gewesen zzgl. Gebühren.

Die Chancen und Risiken steigen für den Anleger in gleichem Masse wie der Hebel. Wer an der Börse profitabel tradet, der könnte seine Gewinne durch gezielten Hebeleinsatz deutlich erhöhen. Doch dabei lauern auch Fallstricke, die der Anleger unbedingt im Auge behalten muss.

Beispielsweise kann es sein, dass eine Aktie vor einem Kursanstieg noch einmal kurz nach unten abtaucht. Dies könnte einen Anleger mit zu hohem Hebel bereits in Bedrängnis bringen und möglicherweise einen vorzeitigen Ausstieg mit Verlust bewirken – und das, obwohl der Anleger in diesem Fall eigentlich richtig lag. Der Anleger mit ungehebeltem Depot hingegen, hat einen grösseren Puffer und könnte Kursschwankungen dementsprechend besser und vor allem auch gelassener abfedern. Aus diesem Grund sollte der Hebel so gewählt werden, dass eine Aktie oder anderes Wertpapier den „Platz zum Atmen“ hat, den man auch ohne Hebel zubilligen würde.

Was ist der richtige Hebel fürs Trading?

Aber was ist nun der richtige Hebel fürs Trading? Diese Frage lässt sich nicht einfach oder pauschal beantworten, denn jeder Anleger hat eine andere Anlagestrategie und eine individuelle Risiko-Toleranz. Eine unerlässliche Voraussetzung für Hebel-Trading ist jedoch eine mehrjährige Börsenerfahrung sowie ein besonnener Umgang mit Stresssituationen.

Wer Leverage-Trading ausprobieren möchte, der tastet sich am besten langsam heran und wählt zunächst einen sehr niedrigen Hebel, beispielsweise 1,5 oder 2. Erst wenn diese Trades unterm Strich profitabel sind und sich ein Gefühl für die Hebelwirkung einstellt, so könnte das Leverage vorsichtig erhöht werden. Viele Anleger werden erstaunt sein, wie sich bereits ein Hebel im niedrigen einstelligen Bereich auf das Depot auswirken kann – in beide Richtungen, Gefühlsachterbahn inklusive.

Darüber hinaus gilt: Je länger ein Anleger Positionen in der Regel hält, desto geringer sollte der Hebel ausfallen. Denn bei längerfristigen Positionen müssen höhere Schwankungen eingeplant werden. Ein Daytrader hingegen, der seine Positionen am selben Tag wieder schliesst, wird einen etwas höheren Hebel wählen, um auch aus sehr kleinen Kursbewegungen Kapital zu schlagen. Deshalb sollte das Risikomanagement – und dazu zählt neben Stop-Absicherungen auch die Höhe des Hebels – an die jeweilige Anlagestrategie angepasst sein.

Essentiell ist jedoch, dass sich ein Investor mit dem gewählten Hebel jederzeit wohl fühlt. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, sollte der Hebel durch den Abbau der Positionsgrösse entsprechend verringert werden.

Vorteile und Nachteile von
Leverage Trading

Die wichtigsten Vorteile und Chancen, sowie Nachteile und Risiken von Hebel Trading finden Sie in der folgenden Übersicht.

Vorteile und Chancen von Hebel Trading

Nachteile und Risiken von Hebel Trading

Durch grössere Positionsgrössen und die dadurch erzielbare Hebelwirkung sind höhere Gewinne möglich. Im besten Fall winken bei geringen Einsätzen hohe Gewinne.
Automatisiertes Leverage-Trading bietet dem Anleger eine enorme Flexibilität in Sachen Kapitaleinsatz und Positionsgrössen. Der Anleger könnte beispielsweise genau dann mit Hebel agieren, wenn er eine einmalige Gewinnchance sieht.
Durch Hebel-Einsatz könnte Kapital für andere Investitionen freigesetzt werden. Der Anleger könnte sein Depot damit diversifizieren. Das Freisetzen von Kapital für andere Investitionen nennt man Gearing-Effekt.

Beim Leverage-Trading sind hohe Verluste möglich. Bei zu hohem Hebel kann die Position mitunter bereits durch überschaubare, alltägliche Kursschwankungen stark in den roten Bereich kommen. Im schlimmsten Fall, d. h. wenn die Margin durch Verluste komplett verbraucht ist, droht sogar ein Totalverlust.
Läuft eine Position gegen den Anleger, so kommt es früher oder später zu einer teilweisen oder vollständigen Liquidation –entweder freiwillig oder automatisiert, zwangsweise durch den Broker. Der Anleger kann den Zeitpunkt nicht selbst bestimmen, so dass der Ausstieg mitunter zu sehr ungünstigen Kursen erfolgen kann (z. B. bei einem Kurseinbruch)
Die Kredite für das Leverage-Trading sind verzinst. Die Zinsen können vor allem bei länger laufenden gehebelten Positionen zu einer grösseren zusätzlichen Kostenbelastung führen.

Unterschied zu Hebel-Produkten und
anderen Finanzinstrumenten

Finanzinstrumente wie Optionen, Zertifikate, Futures, CFDs oder andere Derivate sind bereits mit einem integrierten Hebel ausgestattet. Das heisst, der Anleger agiert automatisch mit einem Hebel, wenn er in die entsprechenden Finanzprodukte investiert. Auch auf diese Weise könnten Anleger mit geringem Einsatz auf Kursbewegungen eines Basiswerts spekulieren und gehebelte Gewinne erzielen.

Falls die potenziellen Verluste des Anlageprodukts den Kapitaleinsatz übersteigen können, so ist ebenfalls eine Margin zu hinterlegen. Dies ist beispielsweise beim Handel von Futures, CFDs oder beim Schreiben (Verkauf) von Optionen erforderlich. Beim Kauf von Optionen oder Zertifikaten hingegen ist keine Sicherheitsleistung notwendig, denn diese Produkte bieten zwar eine Hebelwirkung, die potenziellen Verluste sind jedoch auf den jeweiligen Kaufbetrag beschränkt.

Fazit: Bleiben Sie mit dem Hebel stets in Ihrer Wohlfühlzone

Leverage-Trading gilt allgemein als sehr riskant. Und das nicht ohne Grund, denn die meisten Trader und Privatanleger unterschätzen die Hebelwirkung, vor allem für den Fall, dass es gegen sie läuft. Denn oft ist die tatsächliche Schwankungsbreite von Aktien und anderen Wertpapieren um einiges höher als zum Einstiegszeitpunkt angenommen.

Da beim Trading auch noch mentale und emotionale Faktoren eine Rolle spielen, verlieren beim Online-Trading deutlich mehr als die Hälfte der Anleger und Trader mit Leverage-Trading Geld. Dies liegt unter anderem daran, dass sich viele Anleger mit zu hohem Leverage „überhebeln“ oder mit noch riskanteren Geschäften wieder aus der Verlustzone kommen wollen. Wer noch nicht die notwendigen Börsenerfahrungen hat, der sollte also unbedingt die Finger vom Hebel-Trading lassen.

Erfahrene, risikobewusste Anleger, die ihre Emotionen im Griff haben, könnten mit gezieltem und gut kalkuliertem Leverage-Einsatz ihre Rendite steigern, ohne dabei gleich den finanziellen KO zu riskieren. Mit einem zu hohen oder gar mit dem maximalen Hebel zu agieren sollte jedoch um jeden Preis vermieden werden, denn ansonsten löst sich das Konto früher oder später in Luft und Rauch auf. Um dies zu vermeiden, ist neben einer profitablen Trading-Strategie auch ein solides Risikomanagement erforderlich. Denn für nachhaltigen Börsenerfolg ist der Umgang mit Verlusten mindestens genauso entscheidend wie das Realisieren von Gewinnen – und das gilt umso mehr für das Leverage-Trading.

Der Hebel sollte beim Leverage-Trading stets im persönlichen Wohlfühlbereich liegen und andernfalls umgehend verringert werden. Stop-Orders könnten ebenfalls helfen das Risiko zu kontrollieren.

Zu guter Letzt ist auch die Wahl des richtigen Online-Brokers sehr wichtig, denn seriöse und verantwortungsvolle Broker bieten ihren Kunden keine dreistelligen Hebel an, so wie es beispielsweise bei manchen CFD-Brokern mit Sitz in Ländern mit unregulierten Finanzplätzen üblich ist. Wenn Sie mit Hebel handeln wollen, sollten Sie einen Broker wählen, der Ihnen die maximale Flexibilität bietet, gleichzeitig aber auch die Sicherheit Ihres Kapitals gross schreibt – wie zum Beispiel LYNX.


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